Gian van Veen weiß genau, was ihn bei der
Darts WM erwartet. In seiner ersten Runde trifft der Niederländer auf den erfahrenen Spanier
Cristo Reyes. Unmittelbar nach der Auslosung sprach der Juniorenweltmeister bei Viaplay über das Duell mit „The Spartan“ – und sparte nicht mit klaren Worten.
„Ja, es hätte einfacher sein können“, sagte van Veen ohne Umschweife. „In den letzten Jahren hat man nicht viel von Reyes gehört, aber bei der spanischen Qualifikation zeigte er plötzlich große Leistungen. Da denkt man: Er war nie wirklich weg.“
Erfahrung als Gefahr – und Chance
Viele Experten nannten Reyes sofort eine mögliche „Bananenschale“ im Turnierbaum des Niederländers. Van Veen widersprach dem entschieden. „Reyes ist jemand mit Erfahrung. Wenn man sieht, welche Qualifikanten antreten können… es hätte auch jemand kommen können, der zum ersten Mal auf dieser Bühne steht und komplett beeindruckt ist. Bei Reyes ist das nicht der Fall. Er hat hier schon starke Spiele gezeigt und gewonnen.“
Trotz seiner eigenen Erfolge – darunter sein erster großer Titel und der erneute Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft – reagierte van Veen bescheiden, als er auf seinen Status im Kreis der Spitzenspieler angesprochen wurde. „Ich merke, dass ich in den letzten zwölf Monaten große Fortschritte gemacht habe. Ich fühle mich auf dem Niveau, auf dem ich spiele, wirklich zu Hause. Deshalb hoffe ich, dass diese Weltmeisterschaft für mich eine ganz andere wird. Ich gehe mit viel mehr Selbstvertrauen hin als in den letzten Jahren.“
Auch das Studio-Team lobte seine Entwicklung ausdrücklich. „Jedes Mal denke ich: Besser kann es nicht werden. Und dann wird er im nächsten Jahr doch wieder besser. Dieses Jahr gewinnt er die European Championship… ja, dann muss er nur noch bei der WM starten. Er muss eine Runde gewinnen. Suchen Sie nicht weiter. Diese erste Runde ist für jeden eine Schwelle: fragen Sie van Gerwen, van Barneveld, Humphries. Aber wenn er sie gewinnt, kommt der Rest von allein.“
Van Veen nahm die Bemerkung mit Humor. „Ich habe keine Ahnung, wie es ist, dort zu gewinnen“, witzelte er. „Es scheint Spaß zu machen, aber ich wage es nicht zu sagen.“
Flexibler Spielplan und klare Ziele
Zur Frage nach seinen bevorzugten Spielzeiten blieb van Veen entspannt. „Das ist mir ziemlich egal. Hauptsache, es liegen nicht zu viele Tage zwischen den Spielen vor Weihnachten.“
Am Ende stand noch die Frage im Raum, ob er – trotz seiner Erfolge und seines Status – im kommenden Jahr erneut bei der Jugendweltmeisterschaft antreten möchte. Technisch wäre er weiterhin startberechtigt. „Warum nicht? Ich habe die letzten beiden Jahre gewonnen, also wären drei hintereinander wunderbar“, erklärte er. „Normalerweise lässt es der Kalender zu, also denke ich, dass ich einfach wieder antreten werde.“
Gian van Veen wirkt bereit für die nächste Stufe – und sein Blick auf Cristo Reyes zeigt, dass er die Aufgabe klar einschätzt: mit Respekt, Selbstvertrauen und einer gesunden Portion Ehrgeiz.