„Heute habe ich bewiesen, dass ich noch immer auf höchstem Niveau spiele" - Joe Cullen meldet sich mit dem Titel beim Players Championship 27 zurück

PDC
Donnerstag, 11 September 2025 um 9:00
Joe Cullen
Joe Cullen hat am Mittwoch in Hildesheim ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Der Engländer sicherte sich beim Players Championship 27 den Titel und machte damit einen wichtigen Schritt in Richtung Qualifikation für den World Grand Prix im kommenden Monat. Im Finale setzte sich der 36-Jährige in einem packenden Duell gegen Gerwyn Price durch – und sammelte nicht nur seinen zweiten Pro-Tour-Titel der Saison, sondern auch wertvolle Punkte für die Rangliste, die über die Teilnahme am prestigeträchtigen Oktober-Turnier entscheidet.
Der Triumph kam für Cullen zu einem perfekten Zeitpunkt. Nach Monaten schwankender Form und einem Absturz in der Weltrangliste meldete er sich mit einer Leistung zurück, die seine Kritiker verstummen ließ. „Ich bin so glücklich über diesen Titel“, sagte ein sichtlich erleichterter Cullen. „Solche Spiele geben mir das Selbstvertrauen, dass ich noch immer mit den Besten mithalten kann.“

Spannendes Finale gegen Price

Das Endspiel in Hildesheim hielt, was es versprach. Bis ins letzte Leg lieferten sich Cullen und Price ein offenes Duell, bei dem der Engländer schließlich die besseren Nerven behielt. Während Price die Chance auf seinen zweiten Titel in Folge ungenutzt ließ, versenkte Cullen eine Doppel-Vier zum 8:7-Sieg und ließ die Halle in Jubel ausbrechen.
Joe Cullen in Aktion
Joe Cullen in Aktion
Cullen glänzte mit einem Average von 99,78 Punkten und neun 180ern – eine beeindruckende Statistik, die seine Rückkehr in Topform untermauerte. Vor allem aber überzeugte seine Coolness unter Druck. Price, selbst einer der formstärksten Spieler der Tour, musste am Ende anerkennen, dass Cullen an diesem Tag das Quäntchen mehr Qualität aufs Board brachte.

Selbstkritik nach dem Sieg

So emotional der Jubel nach dem Match war, so nachdenklich zeigte sich Cullen anschließend am Mikrofon. Der frühere Masters-Champion gestand offen, in den letzten Monaten nicht genug investiert zu haben:
„Ich habe einfach nicht hart genug gearbeitet“, räumte er ein. „Ich wurde faul, habe zu wenig trainiert. In diesem Sport bekommst du zurück, was du hineinsteckst – und meine Leistungen waren zuletzt schlicht nicht gut genug.“
Diese schonungslose Ehrlichkeit passte ins Bild. Cullen hatte zu Jahresbeginn noch überzeugt, unter anderem mit einem Finaleinzug beim ersten Players Championship im Februar und einem Titel im März. Doch danach verlor er den Rhythmus, kam bei Ranglistenturnieren kaum über das Achtelfinale hinaus und rutschte bis auf Rang 29 ab.
„Die letzten Wochen haben mir aber gutgetan“, sagte Cullen. „Ich habe wieder härter gearbeitet und mich heute deutlich wohler an der Platte gefühlt. Trotzdem frustriert es mich, dass ich manchmal auch nur 81 im Schnitt spiele. Da bin ich mir selbst ein Rätsel.“

Wichtiger Schritt in der Rangliste

Der Erfolg in Hildesheim hat für Cullen enorme Bedeutung. Vor diesem Pro-Tour-Wochenende lag er außerhalb der provisorischen Qualifikationsplätze für den World Grand Prix. Mit dem Turniersieg verschafft er sich nicht nur ein dickes Polster, sondern auch die dringend benötigte Sicherheit im Kopf.
Für den Engländer ist klar: Konstanz wird über die nächsten Monate entscheidend sein. „Heute habe ich bewiesen, dass ich noch immer auf höchstem Niveau spiele. Jetzt geht es darum, dieses Niveau auch zu halten“, betonte er.

Ausblick

Mit dem Players Championship Circuit in vollem Gange und den Major-Turnieren in Reichweite könnte der Zeitpunkt des Erfolges kaum besser sein. Der World Grand Prix in Leicester gilt als eines der spannendsten Events des Jahres – nicht zuletzt wegen der ungewohnten Double-In-Double-Out-Regel.
Für Cullen, der in der Vergangenheit große Titel gewann, zuletzt aber mit Inkonstanz zu kämpfen hatte, ist es die perfekte Bühne, um erneut zu glänzen. Mit dem Rückenwind aus Hildesheim und neuem Selbstvertrauen könnte er in Leicester genau der Spieler sein, mit dem die Konkurrenz wieder rechnen muss.
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