Robert Marijanovic ist einer der deutschen Dartspieler, die im kommenden Jahr an diesem Circuit der PDC teilnehmen möchten. In den vergangenen zwei Jahren war ihm die Teilnahme dadurch verwehrt, da er sich Anfang 2021 bei der
Q-School die Tour Card erspielen konnte. Diese gab er jedoch für 2022 ab.
"Ich habe meine Tour Card aus privaten Gründen abgegeben, da sich auch meine Lebensumstände geändert haben und ich andere Prioritäten habe. Wenn jemand nicht gewillt ist, alles für die Dartskarriere zu geben, sei es finanziell oder zeitlich, dann macht es aus meiner Sicht nicht viel Sinn, es zu probieren. Im Moment ist Darts im Profizirkus zu spielen kein Thema für mich. Diese Motivation habe ich einfach nicht. Das kann sich natürlich wieder ändern, aber wie gesagt, wenn mein Kopf nicht 100 % dabei ist, dann mache ich lieber Platz für andere, die mehr Motivation haben."
Um sich selber einschätzen zu können, zu sehen, wo er steht, sind Q-School und die
Challenge Tour ein guter Maßstab für den Deutschen, wie er im Interview mit dartsnews.de erklärte. Jedoch steht es für ihn noch nicht fest, ob er auf den erneuten Besitz der Tour Card wert legt: "Plan ist, erst einmal die Q-School zu spielen und dann zumindest auch die Challenge Tour Wochenenden in Deutschland zu spielen. Alles andere kann ich erst entscheiden, wenn ich mehr Planungssicherheit für 2023 habe."
"Ich werde definitiv wieder mehr spielen. Was ich genau spiele, weiß ich noch nicht. Ich werde versuchen, weiterhin so viel wie möglich zu trainieren, um in Form zu bleiben, aber Training alleine daheim, egal wie gut es läuft, kann nie Aufschluss darüber geben, wie es dann tätsächlich im Wettbewerb läuft. Worauf ich extrem Lust hätte, wäre die DDV Tour. Vor allem der Gedanke, sich vielleicht bis in die Nationalmannschaft zu spielen, reizt mich noch."
Aktuell spielt der Robstar beim KSC in der Bundesliga, zusammen mit namhaften Spielern wie
Lukas Wenig, Thomas Köhnlein,
Karsten Koch,
Dragutin Horvat, Berndt Roith und
Franz Rötzsch, um nur einige zu nennen.
"Franz gehört für mich definitiv zu den besten Spielern in Deutschland, mit einigem an Potenzial. Er hat auf jeden Fall das Talent und auch den Willen, noch weiter nach oben zu kommen. Es kommt nur darauf an, wie er selbst sein Spiel analysiert und inwieweit er auch mental in der Lage ist, seine Leistungen immer öfter abzurufen. Soweit ich das verfolge, spielt er viele Wettbewerbe, was für mich auch das beste Training überhaupt ist. Wenn er weiter diesen Weg geht, wird er sicher noch besser werden und vor allem konstanter."
Besonders gut versteht sich Marijanovic mit Roith, den er bereits seit 20 Jahren kennt. Mit einem gemeinsamen Training ist es jedoch schwierig, wie der Robstar erklärt: "Ich haben selten Trainingspartner, da ich in der Vergangenheit eigentlich von Freitag bis Sonntag sowieso beim Darts unterwegs war und auch in meiner Heimatstadt Freudenstadt zu weit weg von allen wohne. Seit ich Familienvater bin, beschränkt sich mein Training sowieso fast ausschließlich auf daheim."
Abschließend hat Marijanovic noch ein deutliches Appell an die nachfolgende, junge Dartsgeneration: "Ich würde mir wünschen, dass vor allem die nachkommende Generation an Dartspielern sich etwas von Social Media distanzieren und sich auf das Wesentliche konzentriert. Macht vieles kaputt und ich glaube, dass das vor allem Disziplin raubt, die man braucht, um voranzukommen."