Der Druck auf
Michael van Gerwen wird immer größer, da er in der Rangliste der
Premier League Darts nach einer peinlichen Niederlage gegen Nathan Aspinall in Aberdeen deutlich zurückgefallen ist. Die Chancen des Niederländers, die Play-Offs zu verpassen, was bisher nur einmal passiert ist, steigen von Woche zu Woche.
Im ersten Spiel des Abends traf van Gerwen auf seinen direkten Konkurrenten Aspinall. Der Engländer setzte sich durch und übernahm den vierten Platz in der Rangliste von van Gerwen. The Asp machte den Abend für den Niederländer noch dramatischer, indem er den wöchentlichen Titel in Aberdeen gewann, wodurch Aspinall vier Punkte Vorsprung auf Mighty Mike hatte. Bei noch einer ausstehenden Runde muss die niederländische Nummer Eins also den Abend der nächsten Woche gewinnen, um noch in die Finalnacht zu kommen.
Das Aufeinandertreffen der beiden Rivalen war besonders pikant, da sie sich auch nächste Woche in der letzten Runde gegenüberstehen. Doch anstatt Selbstvertrauen zu tanken, hinterließ van Gerwen einen glanzlosen Eindruck. Das fiel auch dem Viaplay-Analysten und ehemaligen Profi-Dartspieler
Vincent van der Voort auf, der seinen guten Freund in seiner Analyse nicht verschonte.
"Bei Aspinall sieht man, dass er viel mehr Überzeugung hat. In der Art und Weise, wie er auf der Bühne steht, beim Werfen", urteilt der Dutch Destroyer. Van der Voort zufolge strahlt Aspinall Hunger und Entschlossenheit aus, etwas, das er bei van Gerwen derzeit vermisst. "Er steht da mit einer gewissen Verbissenheit, dass er es wirklich will", sagte er. "Bei Michael geht es mehr darum, ob es funktioniert", sagte van der Voort.
Der Ex-Profi-Darter sieht klare Anzeichen dafür, dass etwas passieren muss, wenn van Gerwen wieder in der absoluten Spitze mitspielen will. "Nach der Premier League muss wirklich etwas passieren. Um wieder konstant zu werden und auf das alte Niveau zu kommen."
Van der Voort ist jedoch davon überzeugt, dass van Gerwen noch immer an das Niveau vergangener Tage anknüpfen kann. "Ich denke, er ist immer noch besser als das, was Aspinall jetzt zeigt. Es ist nicht so, dass Michael jetzt verliert, weil die Gegner besser sind oder sie ihn ausspielen. Es liegt allein an ihm."
Während van Gerwen früher mit seiner imposanten Präsenz die Gegner psychologisch benachteiligte, ist das heute bei weitem nicht mehr der Fall, stellt van der Voort fest. "Früher betrat er die Bühne und lag schon 1-0 oder 2-0 vorne. Allein durch seine Anwesenheit. Jetzt ist es ein beschwipstes Spiel", teilt van der Voort abschließend seinen Eindruck mit.