Fallon Sherrock verließ den Alexandra Palace mit gemischten Gefühlen. Das klare 0:3 gegen
Dave Chisnall bedeutete für die Engländerin erneut ein frühes
Darts WM-Aus, und die Enttäuschung darüber ließ sie sich nicht vollständig anmerken. Dennoch fand Sherrock nach der Partie einen Moment, der über das reine Sportliche hinausging und die Aufmerksamkeit vieler Beobachter auf sich zog.
Sportlich bot ihr Duell mit Chisnall kaum Raum für eine Überraschung. Der erfahrene Engländer spielte seine Erfahrung aus, blieb auf die entscheidenden Momente fokussiert und nutzte Sherrocks Schwächen auf die Doppel konsequent aus. Während Chisnall ohne Satzverlust weiterzog, musste Sherrock ein weiteres Mal früh die Koffer packen – ein Ergebnis, das ihrem eigenen Anspruch kaum gerecht wurde.
Eine Geste mit klarer Botschaft
Für Gesprächsstoff sorgte Sherrock dennoch unmittelbar nach dem Match. Auf dem Weg von der Bühne legte sie ihre Hand auf das kleine Tischchen neben der Bühne und bewegte es leicht hin und her. Eine unscheinbare, fast beiläufige Geste – die jedoch viele Zuschauer sofort als augenzwinkernden Kommentar verstanden.
Der Hintergrund: Nur wenige Tage zuvor hatte
Cameron Menzies, Sherrocks Ex-Freund, nach seinem dramatischen 2:3 gegen
Charlie Manby für negative Schlagzeilen gesorgt. Im entscheidenden Satz unterlegen, ließ der Schotte seinem Frust freien Lauf und schlug wütend gegen eben jenes Tischchen, auf dem sein Wasserglas stand. Die Szene verbreitete sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken und spaltete die Meinungen zwischen Unverständnis und Mitgefühl.
Schon Scott Williams hatte den Vorfall mit Humor aufgegriffen und vor seiner eigenen Partie demonstrativ geprüft, ob das Tischchen noch stabil stehe. Sherrock wählte nun ihre eigene, subtilere Form der Reaktion – ohne Worte, aber mit klarer Wirkung. Ihr stiller Kommentar wirkte weniger spöttisch als vielmehr ironisch-distanzierend.
Menzies zeigt Reue – PDC kündigt Unterstützung an
Cameron Menzies selbst
meldete sich kurz nach seinem Aus öffentlich zu Wort und schlug versöhnliche Töne an. „Ich möchte mich für das, was passiert ist, entschuldigen. Es ist keine Ausrede, aber ich habe viel im Kopf, und offenbar kam das am Ende des Spiels alles heraus“, erklärte der Schotte. Er machte zudem deutlich, dass ihn private Umstände schwer belasten: Nur wenige Tage vor seinem WM-Auftritt war sein Onkel verstorben.
Auch die PDC reagierte auf den Vorfall. Vorstandschef Matt Porter bestätigte Gespräche mit Menzies und dessen Management und betonte, dass dem Spieler Unterstützung zur Verfügung stehe. Unabhängig davon prüft die Darts Regulation Authority den Vorfall und behält sich weitere Schritte vor.