„Wenn ich nicht gegen Beau spielen würde, würde ich nicht erwähnt werden“ – Daryl Gurney sieht WM-Hammerlos als Herausforderung

PDC
Dienstag, 09 Dezember 2025 um 16:30
Daryl Gurney
Daryl Gurney zeigt sich überzeugt, dass er auf die wohl schwierigste Erstrundenaufgabe der Darts WM 2026 bestens vorbereitet ist. Der Nordire weiß genau, welche Aufmerksamkeit sein Duell mit Beau Greaves im Alexandra Palace auslösen wird – und stellt sich dem Rampenlicht ohne Zögern. Er erfuhr von der Auslosung während einer Reise, als sein Handy plötzlich aufleuchtete. „Ich habe es gar nicht richtig mitbekommen, weil ich geflogen bin, aber mein Handy leuchtete sofort auf. Niemand will gegen Beau spielen. Beau ist eine großartige Dartspielerin, genau wie alle anderen bei der Weltmeisterschaft“, sagte er bei Online Darts.
Sogar Luke Humphries und Luke Littler witzelten, Greaves sei der Name, den man unbedingt vermeiden wolle. Gurney teilt diese Einschätzung, lässt sich davon aber nicht einschüchtern. Er betont, dass er Herausforderungen sucht – und findet. „Um der Beste zu sein, muss man die Besten schlagen. Ich spiele gegen eine großartige Dartspielerin und ich habe vor, eine gute Show abzuziehen. Die Atmosphäre wird elektrisierend sein.“

„Ich spiele gegen die beste Dartspielerin der Welt“

Gurney weiß, welche Geschichte dieses Spiel schreibt. Greaves kehrt zur WM zurück, hat längst eine Tour Card und gehört zu den meistdiskutierten Spielerinnen der Szene. „Beau wird das große Gesprächsthema sein. Wenn ich gegen jemand anderen spielen würde, würde ich gar nicht erwähnt werden. Nur weil ich gegen Beau spiele, komme ich vor. Ich spiele gegen die beste Dartspielerin der Welt. Ich sehe sie als großartige Dartspielerin, nicht nur als Frau. Ich bin bereit für die Herausforderung.“
Dass er dafür den „alten Angry Daryl“ brauche, verneint er mit einem Lachen. „Der wütende Daryl ist schon lange weg. Es geht um einen konzentrierten Daryl. Ein kontrolliert wütender und fokussierter Daryl ist sehr gut. So werde ich das Spiel wahrscheinlich angehen.“ Beim World Matchplay war dieser „kontrolliert wütende“ Gurney im Duell mit Gerwyn Price bereits kurz wieder aufgeblitzt.

Gurney tankt neues Selbstvertrauen – dank technischer Korrektur

Unabhängig von der brisanten Auslosung reist Gurney so zuversichtlich wie selten zum Ally Pally. Seine Saison war geprägt von Höhen und Tiefen, doch nun glaubt er, die Ursache für seine Formschwankungen gefunden zu haben. Ein kurzfristiges Experiment mit alten Darts vor dem Grand Slam brachte ihn dazu, seinen Wurf neu zu analysieren. Die Erkenntnis war simpel, aber entscheidend: „Ich habe etwas in meinem Griff entdeckt. Ich habe einen Fehler korrigiert und das hat mir am Wochenende geholfen.“
Flach landende Darts hatten seine hohe Scoring-Power lange gebremst. „Wenn die Darts zu flach landen, kann ich nicht nachwerfen. Früher war ich ein so starker 180er-Werfer. Jetzt stecken sie wieder besser.“ Die Lösung war überraschend einfach: „Keine Raketenwissenschaft. Ich greife die Darts weiter hinten. Bei der WM werden sie aufrechter stehen.“
Mit dieser Anpassung und zwei Viertelfinals aus den letzten drei Turnieren fühlt sich Gurney wieder stabiler. „Bei den Players Championship Turnieren habe ich etwas gefunden. Die Darts sahen besser aus. Darauf baue ich jetzt auf.“

Kurze Pause – dann volle WM-Fokussierung

Bevor es in die heiße Phase geht, legt Gurney noch einen Ruhetag ein. „Ich werde mir morgen frei nehmen und danach richtig hart trainieren. Ich werde immer zuversichtlicher.“ Nach einer Saison, in der er offen über Frust und Heimweh sprach, wirkt seine Stimmung wie ausgewechselt.
„Sie lächeln wieder“, meinte der Interviewer. Gurney nickte. „Ja. Ich habe wieder Selbstvertrauen, weil ich etwas gefunden habe und es sich besser anfühlt.“
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Daryl Gurney ist zweimaliger Viertelfinalist der PDC World Darts Championship
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