„Zweimal, ja? Dann lernt man auch nicht draus“ – Gian van Veen über Michael Smiths Verletzung und sein bitteres Aus beim Grand Slam

PDC
Donnerstag, 20 November 2025 um 19:00
msblood
In der jüngsten Folge des Podcasts Darts Draait Door standen zwei ungewöhnliche Momente des Grand Slam of Darts im Mittelpunkt: Michael Smiths selbst verursachte Kopfverletzung und das bittere Aus von Gian van Veen trotz zweier Siege in der Gruppenphase. Sowohl van Veen als auch Co-Moderator Vincent van der Voort teilten ihre Sicht auf die Geschehnisse – und auf das Format des Turniers.
Der Talk begann mit dem kuriosen Vorfall rund um Smith, der sich in Wolverhampton zwei Schnittwunden an der Stirn zuzog. Er hatte während eines Matches mit der Dartspitze über die eigene Haut gestrichen. Moderator Damian Vlottes reagierte erstaunt: „Ich habe vor ein paar Wochen gesehen, wie sich jemand den Daumen aufgeschnitten hat, aber seine Stirn …“
Gian van Veen nahm den Vorfall mit Humor. „Das ist auch clever. Zweimal, ja? Dann lernt man auch nicht daraus.“ Die Szene erinnerte ihn an die Europameisterschaft, bei der er selbst mit einem blutenden Daumen weiterspielte. Auf Nachfrage erklärte er, dass ihm so etwas im Training zwar schon passiert sei, jedoch nie so heftig, „dass es blutet“.
Vincent van der Voort, regelmäßiger Podcast-Gast, berichtete von eigenen Blessuren. „Nicht mit meinem Punkt. Aber ich stoße mir regelmäßig den Kopf, und dann geht er wieder auf. Das stört mich schon sehr.“ Für ihn gehören solche Verletzungen im Profi-Alltag schlicht dazu.

Das „berühmte Handtuch“ lebt weiter

Im Gespräch tauchte auch das legendäre Handtuch auf, mit dem van Veen bei der EM sein Blut abwischte. Vlottes wollte wissen, ob er es noch besitzt. Van Veen bestätigte: Das Handtuch – inzwischen gewaschen – sei immer noch in Benutzung. „Es ist natürlich eine Art Sammlerstück“, scherzte Vlottes. „Das ist das Handtuch, mit dem Sie die European Championship gewonnen haben. Völlig voller Blut.“
Van Veen erklärte, dass er das Handtuch zwar nicht sammeln will, aber überlegt, Hemd und Pfeile von der EM aufzubewahren. Die Pfeile, inzwischen leicht rot verfärbt, nutzt er nicht mehr. „Und auf dem Hemd ist auch ein roter Fleck.“

Frust über das Grand-Slam-Aus trotz zweier Siege

Einen größeren Teil des Gesprächs nahm van Veens unglückliches Ausscheiden beim Grand Slam ein. Er gewann zwei Partien – 5:4 gegen Wessel Nijman und 5:4 gegen Lisa Ashton – schied aber aufgrund der Legdifferenz nach einer 2:5-Niederlage gegen Josh Rock aus.
„Ja, ich war auch sauer“, sagte van Veen. Dass Ashton ihm beinahe den Sieg kostete, ärgerte ihn besonders. „Man weiß, dass so etwas in einer solchen Gruppe passieren kann. Man geht nicht davon aus, dass sie ein Spiel gewinnt.“
Ashton verlor ihre übrigen Gruppenspiele jeweils 0:5, bot van Veen aber überraschend Paroli. Das brachte Vlottes zur Frage, ob ein Duell gegen den klar schwächsten Spieler einer Gruppe überhaupt sinnvoll sei.
Van der Voort antwortete pragmatisch: „Manchmal nimmt man dieses Spiel raus und schaut sich die anderen zwei an. Ich weiß nicht, ob es dann anders ausgegangen wäre.“ Gleichzeitig warnte er, dass man bei jeder Änderung mit Kritik rechnen müsse – gerade wenn Ashton betroffen sei.
Er betonte jedoch, dass die Spieler selbst in der Verantwortung stehen. „Man sollte Ashton einfach 5:1 oder 5:0 schlagen. Aber das ist der Punkt, an dem man aneckt. Zwei Siege und raus – das kann passieren.“
Van Veen stimmte zu. Er habe sich zunächst schlecht gefühlt, aber: „Wenn man nach Hause kommt, ist es auch das, was Vincent sagt. Nehmt es nicht zu schwer, ich habe einfach ein gutes Niveau gezeigt.“

Neues Format ab 2026

Die Diskussion über die Ungerechtigkeit des Systems dürfte bald an Bedeutung verlieren. Ab 2026 ändert die PDC das Format des Grand Slam grundlegend: Dann bestehen die Gruppen aus nur drei Spielern, und einzig der Gruppensieger erreicht die K.o.-Runde.
Dadurch könnten kuriose Konstellationen wie die von van Veen zumindest seltener auftreten – die Emotionen, wie sie im Podcast zu hören waren, werden im Dartsport aber wohl nie ganz verschwinden.
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