Jenson Walker hat sich einen Platz im Achtelfinale der
WDF Weltmeisterschaft in Lakeside gesichert. Der junge Engländer setzte sich mit 3:1 gegen den erfahrenen Amerikaner David Fatum durch, auch wenn es nicht so glatt lief wie bei seinen vorherigen Auftritten. Im Achtelfinale wartet nun der Australier Raymond Smith. Nach dem Sieg zeigte sich Walker erleichtert: „Es ist ein tolles Gefühl. Es war ein chaotisches Match, aber wir nehmen den Sieg, wie er kommt. Vor allem gegen einen Spieler mit so viel Erfahrung wie David bin ich froh, dass ich es über die Linie geschafft habe.“
Schwieriges Spiel ohne Rhythmus
Walker räumte ein, dass das Duell wenig Glanz bot. Er fand nie in seinen gewohnten Rhythmus und musste sich auf seine mentale Stärke verlassen. „Mein Spiel lief heute einfach nicht. Es fühlte sich an wie 40 oder 50 Prozent von dem, was ich normalerweise leisten kann. In solchen Spielen geht es nur darum, wer sich besser durchbeißt – und heute hätte das genauso gut David sein können.“
Auf die Frage, ob er sich an Fatums Stil anpassen musste, antwortete er bestimmt: „Nein, ich spiele immer mein eigenes Spiel. Ich schaue nur auf mich selbst. Ich weiß, was ich kann. Ich muss meinen Stil nicht an meinen Gegner anpassen – und heute ging es nur ums Überleben.“
Großer Jubel nach Missverständnis: „Ich dachte, ich hätte den Satz gewonnen“
Für einen schmunzelnden Moment sorgte Walker mit seinem überschwänglichen Jubel nach einem 48er-Finish, das er für den Satzgewinn hielt. „Ehrlich gesagt? In meinem Kopf stand es 2:2 nach Legs und 1:1 nach Sätzen“, lachte er. „Ich habe es komplett falsch gelesen und wirklich gedacht, das Finish würde mir den Satz holen. Deshalb habe ich so groß gefeiert.“
Als er zurück zum Tisch ging, merkte er schnell, dass etwas nicht stimmte. „Ich sah, dass David noch wartete und fragte mich: Warum wirft er nicht? Dann wurde mir klar, dass ich völlig danebenlag.“
Walker fing sich jedoch sofort wieder. „Ich habe den Satz dann trotzdem gewonnen. Aber im ersten Moment dachte ich nur: Warum hast du das gemacht?“
Kaum mit seiner eigenen Bühnenform beschäftigt
Ob er dieses Spiel im Hinblick auf die nächste Runde schnell abhaken werde, beantwortete Walker erstaunlich nüchtern: „Ich mache mir keine Sorgen darüber, was ich auf der Bühne werfe. Ich kann hier einen 100er Average spielen oder einen 75er – das Einzige, was ich kontrollieren kann, ist meine Vorbereitung im Practice Room.“
Er betonte, dass die Lakeside-Bühne ihren eigenen Charakter besitzt: „Diese Bühne macht etwas mit dir. Kein Training kann das nachstellen. Deshalb konzentriere ich mich nur auf das, was ich vorher tun kann. Ich mache es genauso wie in meinen letzten Spielen.“
Raymond Smith wartet in der nächsten Runde
Im Achtelfinale trifft Walker nun auf den Australier Raymond Smith, eine echte Herausforderung. Doch Walker freut sich auf das Duell: „Das wird ein großartiges Spiel. Ich bin bereit für die Aufgabe.“ Auf die Frage, ob er sich selbst zu den Titelanwärtern zählt, reagierte er selbstbewusst: „Natürlich. In den letzten drei oder vier Wochen war ich vielleicht der Spieler mit den besten Ergebnissen bei der WDF. Ich habe die Czech Open gewonnen, die Malta Masters gewonnen. Ich habe nicht nur viele Spiele gespielt, sondern auch viele gewonnen – und das wird oft unterschätzt.“
Walker betonte, dass seine jüngsten Erfolge das Selbstvertrauen stärken. „Ich unterschätze Raymond auf keinen Fall. Er ist ein unglaublicher Spieler. Aber ich gehe mit voller Energie in dieses Match. Ich freue mich wirklich sehr darauf.“