Das
Teilnehmerfeld der Darts WM 2026 nimmt immer weiter Formen an. Heute steht die nächste Entscheidung bevor: Beim PDC Netherlands/Belgium Qualifier kämpfen in De Maaspoort in Den Bosch rund 100 niederländische und belgische Spieler um nur ein einziges Ticket für den Alexandra Palace. Nur einer von ihnen schafft den Sprung zur Weltmeisterschaft. Seit Jahren trägt das Turnier den Spitznamen „Lotterie“, und laut Ex-Profi
Vincent van der Voort trifft diese Beschreibung auch 2025 voll ins Schwarze.
In der neuesten Folge des Podcasts
Darts Draait Door spricht van der Voort offen über Erwartungen und Sorgen. Für ihn steht fest: Dieses Qualifikationsturnier ist für viele Spieler der letzte Strohhalm. „Es ist ein wirklich hartes Turnier“, sagt er. „Für viele ist es die letzte Chance – für manche sogar die einzige –, die WM zu erreichen. Dieser Tag entscheidet alles. Man kann seine Saison buchstäblich retten oder beenden. Ich bin sehr gespannt, wer sich durchsetzt.“
Die Favoriten
Müsste van der Voort einen Favoriten nennen, fällt sein Blick sofort auf
Jeffrey de Zwaan. Der frühere PDC-Topspieler, der lange unter dem Radar flog, fand im vergangenen Jahr über genau dieses Qualifikationsturnier in letzter Minute den Weg zurück zur WM. Und auch diesmal traut ihm van der Voort den großen Wurf zu. De Zwaans jüngste Auftritte bei der Modus Super Series beeindruckten. „Er hat dort wirklich gut gespielt“, sagt van der Voort. „Fast immer über neunzig im Average, oft sogar weit über hundert. Dann zeigt man, dass man wieder da ist. Aber an einem Qualifikationstag muss einfach alles stimmen.“
Vincent van der Voort nimmt nicht am Qualifikationsturnier für die World Darts Championship teil
Podcast-Moderator Damian Vlottes wirft weitere Namen in den Ring:
Danny van Trijp, der sein Potenzial als Profi längst unter Beweis gestellt hat, und
Jimmy van Schie, der WDF-Topspieler, der im vergangenen Jahr sogar das Finale des Qualifiers erreichte. Für van der Voort sind diese Kandidaten alles andere als überraschend. „
Van Schie kann dieses Turnier einfach so gewinnen“, betont er. „Er ist in Siegerlaune – und das macht an so einem Tag einen gewaltigen Unterschied.“
Ein Feld voller Anwärter: „Mindestens zehn können es schaffen“
Trotzdem bleibt das Turnier nahezu unmöglich vorherzusagen. Van der Voort schätzt, dass „mindestens zehn Spieler“ realistische Chancen auf das eine Ticket haben. Das große Starterfeld und das kompromisslose K.-o.-System lassen niemandem Raum für Ausrutscher. Entscheidend wird auch die Auslosung. „Man kann eine fantastische Form haben, aber wenn man in den ersten Runden gleich die schweren Gegner erwischt, wird es schwierig“, erklärt er. „Alles muss zusammenpassen – Form, Konzentration und ja, auch ein bisschen Glück.“
Van der Voort selbst startet nicht – ganz bewusst. Obwohl er startberechtigt wäre, sieht er für sich keinen Sinn darin. „Diese Tage sind wirklich hart“, sagt er. „Nur einer kommt durch, bei wahrscheinlich über hundert Teilnehmern. Man muss sich Match für Match steigern. Das erfordert eine enorme Belastung.“
Im großen Teilnehmerfeld stehen am Samstag auch zwei Spieler, die nach einer enttäuschenden Saison endlich ein positives Ausrufezeichen setzen wollen: Maik Kuivenhoven und Marvin „The Cube“ van Velzen. Beide erhielten im Januar ihre PDC Tour Card, mussten danach jedoch fast ausschließlich Rückschläge hinnehmen.
Ein WM-Start könnte ihrem düsteren Jahr plötzlich Glanz verleihen. Doch van der Voort sieht auch hier die mentale Komponente: „Jemand wie van Schie, der zuletzt fast alles gewonnen hat, tritt mit einem ganz anderen Gefühl an als jemand, der monatelang verliert. Dieser mentale Unterschied wiegt an so einem Tag enorm.“
Ein unvorhersehbarer Kampf um das WM-Ticket
Für van der Voort bleibt am Ende eine Gewissheit bestehen: Der Druck entscheidet, wer im entscheidenden Moment seine besten Darts findet. Form, Talent und Erfahrung helfen – garantieren aber nichts. „Egal wie gut man ist, es gibt nur einen Platz zu vergeben“, fasst er zusammen. „Und an einem Tag wie diesem kann jeder gewinnen.“