„Eigentlich ist es ein Wunder, dass er dieses Turnier gewinnt“ – Experte analysiert van Gerwens Titelgewinn inmitten privater und sportlicher Krise

PDC
durch Nic Gayer
Montag, 15 September 2025 um 11:00
Michael van Gerwen (1)
Michael van Gerwen hat bei den World Series of Darts Finals in Amsterdam eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er weiterhin zur absoluten Weltspitze gehört. Der 36-Jährige, der zuletzt sowohl sportlich als auch privat eine schwierige Phase durchlebte, bezwang in der niederländischen Hauptstadt nacheinander Wessel Nijman, Rob Cross, Luke Humphries, Josh Rock und den amtierenden Weltmeister Luke Littler. Ein Turnierlauf, der selbst für seine Verhältnisse herausragend war.
Für viele Fans kam dieser Sieg überraschend. Van Gerwen hatte in den vergangenen Monaten mit Formschwankungen und den Folgen seiner Scheidung zu kämpfen. Doch in Amsterdam zeigte er wieder jene Entschlossenheit und Dominanz, die ihn über Jahre hinweg zum Maßstab im Dartsport gemacht haben.

Schwieriger Weg zum Titel

Vincent van der Voort, enger Freund und langjähriger Weggefährte van Gerwens, hob im Gespräch mit Viaplay die besondere Bedeutung dieses Triumphs hervor: „Er hat die Nummer eins und die Nummer zwei der Welt geschlagen. Josh Rock, den Mann in Form, hat er geschlagen. Und auch einen sehr guten Wessel Nijman. Es war ein fantastisches Turnier für ihn. Er kann sehr stolz auf sich sein.“
Lass das mal den Papa machen: Zusammen mit Tochter Zoë feierte Michael van Gerwen seinen World-Series-Triumph
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Dass van Gerwen nicht nur Routiniers wie Cross und Humphries aus dem Weg räumte, sondern auch die aufstrebende Generation mit Rock und Littler in Schach hielt, macht seinen Erfolg noch wertvoller. Es ist ein klares Signal: „Mighty Mike“ kann es immer noch mit den Besten aufnehmen – selbst unter schwierigen Bedingungen.

„Jede Woche wartet ein neuer Test“

Trotz der Euphorie mahnt van der Voort zur Vorsicht. Für ihn ist der Titel ein großer Schritt, aber keine Garantie für eine dauerhafte Rückkehr an die Spitze. „Es heißt immer wieder: ‘Wann bist du wieder da?’ Aber eigentlich ist man nie wirklich zurück. Jede Woche wartet ein neuer Test auf uns. Nächste Woche steht schon Ungarn auf dem Programm, und wenn man dort die erste Runde verliert, wird sofort gesagt, es war nur ein Zwischenfall. So ist das eben im Spitzensport.“
Die zentrale Herausforderung bleibt also die Konstanz. Ein einzelner Titel kann ein Startschuss sein – doch nur durch wiederholte Leistungen auf höchstem Niveau kann van Gerwen seinen Status als dominierende Kraft zurückerobern.

Ein persönlicher Sieg

Besonders bemerkenswert ist, dass van Gerwen diesen Triumph in einer Phase errungen hat, in der er auch privat neu starten musste. Die Trennung von seiner Frau belastete ihn schwer und zwang ihn, sein Leben neu auszurichten. „Eigentlich ist es ein Wunder, dass er dieses Turnier gewinnt“, so van der Voort. „Wenn man sieht, wo er herkommt, ist das einfach stark.“

Blick nach vorn

Der Sieg in Amsterdam verschafft van Gerwen zweifellos neues Selbstvertrauen. Er bewies, dass er sowohl die jungen Stars als auch die etablierten Topspieler schlagen kann. Doch die wahre Prüfung liegt in der Konstanz, wie van der Voort betont.
Für die Fans war es ein Fest, ihren Helden wieder in alter Stärke zu sehen – mit jener Energie, den präzisen Finishes und der Entschlossenheit, die ihn einst unschlagbar machten. Ob dieser Triumph den Beginn einer neuen Ära markiert oder ein kurzes Aufflackern bleibt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Fest steht: In Amsterdam erinnerte Michael van Gerwen die Dartwelt daran, warum er zu den größten Spielern aller Zeiten gehört.
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