Gerwyn Price hat den Einzug ins Finale der
World Series of Darts Finals 2025 in Amsterdam hauchdünn verpasst. Der Weltmeister von 2021 unterlag am Sonntagabend in einem hochklassigen Halbfinale
Luke Littler mit 10:11 und machte anschließend vor allem sich selbst für die Niederlage verantwortlich.
Der Waliser schien bereits auf Kurs in Richtung seines ersten TV-Finals des Jahres, als er mit 9:6 führte. Doch auf dem Doppelring schwächelte er, ließ den 18-jährigen Littler zurück ins Spiel und musste schließlich zusehen, wie dieser im entscheidenden Leg mit zwei Maxima und einem nervenstarken Doppelfinish den Sieg besiegelte. „Mein eigener Fehler, aber das Spiel kommt, nächstes Wochenende geht es zur
European Tour“, schrieb Price später auf Instagram. „Tolle Unterstützung in den letzten Tagen in den sozialen Medien, vielen Dank.“
Verpasste Doppel kosten den Sieg
Das Halbfinale stand ganz im Zeichen von Price’ vergebenen Chancen auf die Doppel. Nachdem er mit einem starken 100er-Checkout zur 3:2-Führung nach der ersten Pause glänzte, spielte sich der „Iceman“ in einen Rhythmus und nutzte Littlers Fehler konsequent aus. Beim Stand von 9:5 sah alles nach einem Finaleinzug aus.
Doch als es darauf ankam, verließ ihn die Kaltschnäuzigkeit. Zwei Darts auf Tops zum 10:7 landeten knapp daneben, ein weiterer Versuch auf demselben Feld hätte das 10:8 gebracht – ebenfalls vergeben. Littler nutzte seine Chancen eiskalt, traf verlässlich die Doppel 10 und drehte das Match mit fünf Legs in Folge zur 10:9-Führung. Zwar glich Price nochmals aus, doch am Ende setzte sich das englische Ausnahmetalent mit 11:10 durch.
„Es war dein Spiel“, hätte man Price nach diesem Verlauf fast zurufen können – denn die Niederlage resultierte mehr aus eigenen Fehlern als aus fehlender Qualität.
Ein Duell, das die Dartswelt seit Monaten prägt: Gerwyn Price und Luke Littler lieferten sich bereits einige Showdowns
Kopf-an-Kopf-Duell in den Statistiken
Die Zahlen verdeutlichen, wie eng die Partie verlief. Littler kam auf einen Average von 100,08, Price lag mit 99,53 nur hauchdünn dahinter. Beim den Maxima stand es 10:9 zugunsten des Engländers. Beide Spieler erzielten jeweils ein Ton-plus-Checkout. Entscheidender Unterschied: Littlers Checkout-Quote lag bei 37,9 %, Price traf nur 34,5 % seiner Darts auf die Doppel.
Price zeigte über weite Strecken seine bekannte Intensität – mit typischen Jubelschreien nach wichtigen Treffern. Doch in den entscheidenden Momenten bewies der Teenager die größere Nervenstärke.
100.08 |
Average (3 Darts) |
99.53 |
23 |
100+ Thrown |
14 |
11 |
140+ Thrown |
16 |
10 |
180 Thrown |
9 |
110 |
Highest Checkout |
100 |
1 |
Checkout 100+ |
1 |
37.9 |
Checkout percentage |
34.5 |
11 / 29 |
Checkout |
10 / 29 |
Niederlage mit Hoffnungsschimmer
Trotz der bitteren Pleite nimmt Price positive Ansätze aus Amsterdam mit. Über weite Phasen kontrollierte er das Spiel und präsentierte sich aggressiv und zielstrebig. Nach einem durchwachsenen Sommer deutet seine Leistung auf eine Rückkehr zur Bestform hin. „Das Spiel kommt“, kommentierte er vielsagend – und richtete den Blick optimistisch auf das kommende Euro-Tour-Event in Ungarn.
Während Littler anschließend im Finale gegen Michael van Gerwen um den Titel kämpfte, reist Price mit der Gewissheit ab, dass er wieder dicht an seinem Topniveau ist. Der „Iceman“ bleibt damit auf der großen Bühne eine ernsthafte Bedrohung – und seine Gegner wissen: Er ist noch lange nicht abgeschrieben.