„Es ist einfach lächerlich“ – Warum Luke Littler laut Mardle jetzt Geschichte schreibt

PDC
Montag, 17 November 2025 um 18:30
Luke Littler
Laut Sky-Sports-Analyst Wayne Mardle ist es „lächerlich“, wie rasant Luke Littler den Dartsport verändert. Der frühere Profi feiert das Ausnahmetalent für dessen bislang einzigartige Erfolgsserie – betont aber zugleich, dass die wahre Bewährungsprobe erst bevorsteht. Erst wenn Littler im Dezember versucht, seinen Weltmeistertitel im Alexandra Palace zu verteidigen, könne man beurteilen, wie groß sein Potenzial wirklich ist.
Am vergangenen Wochenende holte sich Littler seinen achten Major-Titel. Im Finale des Grand Slam of Darts in Wolverhampton setzte er sich mit 16:11 gegen Luke Humphries durch – und verteidigte damit erstmals in seiner Karriere einen Titel. Dieses Kunststück gelang bei diesem Turnier zuvor nur Phil Taylor, Michael van Gerwen und Gerwyn Price.

Der jüngste Weltranglistenerste aller Zeiten – doch die wahre Prüfung wartet

Damit nicht genug: Der 18-jährige Engländer stieg gleichzeitig zum jüngsten Weltranglistenersten der Geschichte auf und verdrängte Humphries von der Spitze. Für Mardle bleibt die kommende WM aber der entscheidende Maßstab. „Das ist es, woran man letztendlich gemessen wird“, sagte er auf der Sky-Sports-Website. „Man wird immer danach beurteilt, wie viele Weltmeistertitel man gewinnt. Wenn er fünf Grand Slams gewinnt, aber nur einen WM-Titel, bleibt die Frage, warum es nur einer ist.“
Um seinen Punkt zu verdeutlichen, führt der Kommentator ein Beispiel aus der Vergangenheit an: „Es gab eine Zeit, in der Michael van Gerwen 26 Turniere in einem Jahr gewann, aber nicht die WM. Er sagte damals selbst: ‚Ich würde sie alle eintauschen, um Weltmeister zu werden‘. Das sagt alles. So großartig Littlers Leistung auch ist, die Weltmeisterschaft bleibt das Wichtigste.“
Mardle zeigt sich begeistert vom Niveau, das Littler konstant abrufen kann – und ebenso vom enormen Einfluss auf den Nachwuchs. Was aktuell im Dartsport passiert, sei beispiellos. „Es ist einfach lächerlich, weil wir so etwas noch nie gesehen haben“, erklärt er. „Aber in vier oder fünf Jahren würde es mich nicht überraschen, wenn das Halbfinale der Weltmeisterschaft aus vier Teenagern besteht.“
Er ist überzeugt, dass Littler eine neue Generation inspiriert hat. „Vor Luke Littler hätte man das für unmöglich gehalten. Jetzt scheint es plötzlich realistisch. Kinder, die ihn spielen sehen, wollen jetzt so sein wie er – so wie ich früher Eric Bristow nachgeahmt habe oder andere Phil Taylor.“
Für Mardle ist Littler längst mehr als ein Wunderkind. „Man muss fast vergessen, wie jung er ist. Seine Erfahrung und sein Niveau sind bereits weit über sein Alter hinaus. Wenn er dieses Niveau vier oder fünf Jahre lang beibehält, warum sollte er nicht noch drei oder vier weitere Weltmeistertitel gewinnen können?“
Wayne Mardle war in der Ära von Phil Taylor selbst ein Spieler
Wayne Mardle war in der Ära von Phil Taylor selbst ein Spieler

Rivalität mit Humphries markiert neue goldene Ära

Trotz Littlers beispielloser Erfolge erkennt Wayne Mardle in Luke Humphries einen echten Rivalen auf Augenhöhe. Die beiden prägen den Sport derzeit so stark wie kein anderes Duo. Nach eigener Aussage spielen sie „in einer eigenen Liga“, weit entfernt vom Rest des Feldes. „Es war schön zu hören, dass Humphries sagte, sie seien die beiden Besten“, sagt Mardle. „Normalerweise lobt er sich selbst nicht sehr oft – und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum er das erst jetzt tut, nachdem er die Nummer eins verloren hat.“
Mardle ist überzeugt: Ihre Rivalität hebt den Dartsport auf ein neues Level. „Sie gehen anders an das Spiel heran als die anderen. Man spürt bei ihnen, dass sie jeden Tag, in jedem Match, ihr absolut höchstes Niveau erreichen können. Die anderen müssen ihnen nacheifern, nicht umgekehrt.“
Für den Sky Sports-Analysten markiert dieser Zweikampf den Beginn einer neuen Ära. „Es ist eine großartige Zeit, um Darts zu sehen, zu spielen oder einfach Teil davon zu sein. Zusammen schaffen diese beiden eine goldene Generation.“

Blick auf die Weltmeisterschaft: Ein Finale „Luke gegen Luke“?

Mardle erwartet bei der kommenden Weltmeisterschaft ein vertrautes Bild an der Spitze. „Es gibt vielleicht sieben, acht oder neun Spieler, die theoretisch Weltmeister werden können“, sagt er. „Aber diese beiden heben sich klar von allen anderen ab. Ich sage ein weiteres Finale Luke gegen Luke voraus. Vielleicht vorhersehbar – aber das ist nun mal die Realität. Sie setzen die Messlatte für alle.“
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