Jahrelang schien Michael van Gerwen der einzige Niederländer zu sein, der in jeder Saison einen garantierten Platz in der
Premier League Darts hatte. Doch 2026 könnte diese Gewissheit wanken. Eine wachsende Zahl von Experten – und zunehmend auch die Spieler selbst – sieht in
Danny Noppert und
Gian van Veen zwei realistische Kandidaten für ein Debüt.
Im Podcast Darts Draait Door sprach van Veen über diesen möglichen Durchbruch – und lieferte dabei einige aufschlussreiche Einsichten.
Die Episode beginnt mit einer direkten Frage: Verdient Danny Noppert einen Platz in der Premier League Darts? Moderator Damian Vlottes legt die These auf den Tisch, und sowohl van Veen als auch Experte
Vincent van der Voort reagieren ohne Zögern. Van der Voort, der seine Einschätzung zu Saisonbeginn noch deutlich kritischer formuliert hatte, scherzt zunächst: „Ich gehöre zum Kampagnenteam.“ Dann wird er ernst: Für ihn gehört Noppert ganz klar zu den acht Spielern, die im kommenden Jahr die Premier League-Bühne betreten sollten. Van Veen stimmt zu: Noppert sei konstant, gefährlich und seit Jahren in der Weltspitze etabliert.
Van der Voort fordert van Veen heraus – und trifft einen wunden Punkt
Anschließend rückt der Podcast Gian van Veen selbst ins Rampenlicht. Der 23-Jährige hat ein starkes Jahr hinter sich – große Sprünge in der Weltrangliste, starke TV-Auftritte, beeindruckende Turnierläufe. Trotzdem ringt er spürbar mit der Frage, ob auch er einen Premier League-Platz verdient habe.
„Ja, das ist hart“, sagt er zurückhaltend. Doch van der Voort lässt das nicht stehen. Mit Nachdruck konfrontiert er „The Giant“: „Nenn mir genug Spieler, die es besser gemacht haben als du?“
Van Veen versucht, sich herauszuwinden – und muss schließlich zugeben: „Pff … einmal.“ Ein Satz, der zeigt, wie steil sein Aufstieg war.
Neue Ära? Auch Josh Rock im Fokus
Nicht nur die niederländischen Hoffnungsträger stehen im Mittelpunkt. Auch Josh Rock, der aufstrebende Nordire, erhält im Podcast reichlich Lob. Für Van Veen und Van der Voort gehört Rock unbedingt in die Premier League 2026. Das hätte Konsequenzen: Etablierte Namen müssten weichen.
Van der Voort begrüßt diese mögliche Veränderung ausdrücklich. In den vergangenen Jahren habe es maximal ein oder zwei neue Gesichter gegeben – zu wenig für ein Format, das von Dynamik leben soll. „Es ist schön, wenn man einfach wieder ein paar neue Spieler hat“, sagt der 49-Jährige.
Sollte die PDC tatsächlich Noppert, van Veen und Rock nominieren, würde die Premier League gleich drei Debütanten begrüßen – ein seltenes Szenario. Doch aus Sicht von van der Voort wäre genau das ein Gewinn für das Turnier: frischer Wind, neue Geschichten, neue Rivalitäten.
Vincent van der Voort sieht sowohl für van Gerwen als auch für Noppert und van Veen gute Chancen auf eine Teilnahme an der Premier League Darts 2026
WM-Ergebnisse werden entscheidend
Ob die viel diskutierten Premier League-Szenarien Wirklichkeit werden, hängt nach Ansicht der Experten maßgeblich von der anstehenden Weltmeisterschaft ab. Seit Jahren gilt im Dartsport eine klare Faustregel: Wer bei der WM seinen Höhepunkt erreicht, steigert seine Chancen auf eine Einladung in die Premier League enorm.
„Ob sie es tun werden? Das wird sehr stark von der Weltmeisterschaft abhängen. Ob man dort weit kommt“, sagt Vincent van der Voort. „Aber im Moment … ja, es wäre schön.“
Drei Niederländer in der Premier League? „Gar nicht so verrückt“
Ein Trio aus Michael van Gerwen, Danny Noppert und Gian van Veen würde das Jahr 2026 zu einem besonderen Kapitel der Premier League-Geschichte machen. Drei Niederländer gleichzeitig – etwas, das bislang kaum vorstellbar schien. Für van Veen ist das jedoch kein unrealistisches Szenario.
„Unter den ersten acht sind jetzt auch drei“, sagt er. „Wenn man sich das anschaut, ist es also auch nicht so verrückt.“
Das Talent ist vorhanden, die Leistungen stimmen, und der Ruf nach frischem Wind wird immer lauter. Die kommenden Monate – mit der Weltmeisterschaft als ultimativer Showbühne – werden darüber entscheiden, ob 2026 das Jahr wird, in dem eine neue Generation endgültig in der Premier League Darts ankommt.