„Ich habe ein Wochenende frei – das ist auch mal schön“: Michael van Gerwen über Minehead-Pause, Saudi-Darts und seine WM-Vorbereitung

PDC
Freitag, 24 Oktober 2025 um 7:00
Michael van Gerwen (1)
Michael van Gerwen erlebt in diesem Herbst eine ungewohnte Situation. Zum ersten Mal in seiner Karriere wird der Niederländer die Players Championship Finals in Minehead verpassen. Statt sich wie üblich in einem weiteren Major zu messen, steht ihm ein freies Wochenende bevor – ein Novum in seiner sonst so durchgetakteten Wintersaison.
„Nein, nein – ich habe drei Turniere mit Jason Thame geplant“, scherzte Mighty Mike im Gespräch mit Darts Now, bevor er hinzufügte: „Dann habe ich ein Wochenende frei, ja.“ Doch von Entspannung kann kaum die Rede sein. „Ich habe am Donnerstag einen Pressetag in Bristol, bin Freitag, Samstag und Sonntag zu Hause, und am Montag steht eine Produkteinführung an. So viele freie Tage habe ich also auch nicht.“

„Ich war noch nie in dieser Situation“

Dass zwischen dem Grand Slam of Darts und der Weltmeisterschaft kein Major-Turnier ansteht, fühlt sich für van Gerwen ungewohnt an. „Ich war noch nie in dieser Situation, also kann ich das noch nicht beurteilen“, sagte er. Dennoch wolle er die Zeit nutzen, um sich gezielt auf die WM vorzubereiten – den wichtigsten Titel des Jahres.
Zuvor hatte van Gerwen bei der European Championship gegen seinen Landsmann Wessel Nijman knapp mit 6:5 gewonnen. Nijman vergab dabei sieben Matchdarts. „Insgesamt denke ich, dass es eine wirklich gute Leistung war“, so van Gerwen. „Wenn man sich das zehnte Leg ansieht – alle unter 15 Darts. Das ist hohes Niveau. Aber wenn man drei Darts zum 6:4-Sieg verpasst, kann man sich nur selbst die Schuld geben.“

„Ich habe es mir wieder selbst schwer gemacht“

Van Gerwen gab zu, dass die Nerven am Ende bei beiden Spielern eine Rolle spielten. „Wenn die Dinge schwieriger werden und man nicht so gut spielt, wie man möchte, kann es frustrierend sein“, erklärte er. „Aber ich wusste, dass auch Wessel nervös wird – das muss man ausnutzen. Das ist mir diesmal nicht gelungen.“
Trotzdem fand der dreifache Weltmeister lobende Worte für seinen jungen Gegner: „Er ist ein guter Spieler, keine Frage. Einige seiner Legs waren überragend. Natürlich muss er noch viel lernen, aber das gilt für uns alle – auch ich lerne nach 20 Jahren noch dazu.“

„Ich hatte einige persönliche Dinge zu klären“

Nach seinem Rückzug von einem Players Championship-Turnier Anfang des Monats war die Vorbereitung auf die EM nicht optimal. „Ich gebe 100 Prozent – das ist alles, was ich tun kann“, sagte van Gerwen. „Ich hatte Höhen und Tiefen, musste mich um persönliche Dinge kümmern. Manchmal kämpft man auf verschiedenen Ebenen, und das ist nicht einfach.“

„Saudi-Arabien? Kein Problem – ich fliege hin“

Auch zur Ankündigung eines neuen PDC-Turniers in Saudi-Arabien äußerte sich van Gerwen. „Wenn sie Geld einnehmen wollen, wie in anderen Sportarten, sollen sie es tun“, meinte er. „Mir ist egal, ob das Turnier in Amerika, Saudi-Arabien oder Japan stattfindet. Wenn die PDC sagt, wir spielen dort, dann spiele ich dort. Ich steige in den Flieger, so einfach ist das.“

„Lass sie erst mal Titel gewinnen“

Zum Schluss wurde van Gerwen auf den niederländischen Darts-Nachwuchs angesprochen – mit Namen wie Wessel Nijman und Gian van Veen. Der Altmeister reagierte gewohnt selbstbewusst: „Willst du jetzt Wessel und Gian mit mir vergleichen? Das wäre wirklich unhöflich! Lass sie erst mal Titel im Fernsehen gewinnen.“
Doch van Gerwen betonte auch: „Ich wünsche ihnen alles Gute, aber Darts ist kein Mannschaftssport. Wenn sie Turniere gewinnen, freut mich das natürlich nicht – weil ich sie selbst gewinnen will!“
Der Blick des „Green Machines“ ist also klar nach vorn gerichtet: auf eine intensive Vorbereitung, ein wohlverdientes freies Wochenende – und den nächsten großen Angriff auf den Weltmeistertitel im Alexandra Palace.
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