Joe Cullen hat bei der
Hungarian Darts Trophy mit Mühe die zweite Runde erreicht. „The Rockstar“ setzte sich knapp mit 6:5 gegen den Deutschen
Lukas Wenig durch. Obwohl der Engländer das Match über weite Strecken dominierte, brachte er sich mit verpassten Chancen selbst in Bedrängnis.
„Ich habe es mir selbst zu verdanken, dass es so spannend wurde“, erklärte Cullen anschließend. „Ich führte mit 4:2 und hatte drei Chancen auf Doppel 16 zum 5:2. Normalerweise vergesse ich verpasste Doppel schnell, aber dieses Mal blieb es in meinem Kopf hängen. Von 5:2 ist es ein langer Weg zurück, doch ich habe Lukas am Leben gehalten. Er hätte das Spiel auch gut für sich entscheiden können.“
Am Ende konnte Cullen aber aufatmen. „Ich denke, ich war über das gesamte Match der bessere Spieler. Ich hätte mich einfach wohler fühlen müssen.“ Der 35-Jährige hatte zuletzt wiederholt starke Ergebnisse eingefahren. Vor wenigen Wochen gewann er einen Pro-Tour-Titel und arbeitet sich Schritt für Schritt zurück zu alter Form. „Das ist kein Zufall“, betonte er. „Wenn ich mehr Arbeit in mein Spiel investiere, zeigt sich das sofort. Auch wenn die Resultate nicht immer da sind, die Art und Weise, wie ich spiele, stimmt. Der Kalender ist voll, Trainingseinheiten sind schwer unterzubringen, aber der Sieg unter der Woche war enorm wichtig.“
Mit Blick auf die Rangliste war der Erfolg in Budapest entscheidend. Cullen will unbedingt bei der European Darts Championship dabei sein. „Ich wusste, wenn ich heute verloren hätte, wäre es schwer geworden. Jetzt rechne ich mir Chancen aus.“
Statistiken zeigen allerdings, wie schmal der Grat zuletzt war. „Ich habe vier Matches auf der European Tour verloren, in denen ich Matchdarts hatte. Das könnte mich 10.000 bis 13.000 Pfund Preisgeld kosten. Mit diesen Siegen stünde ich deutlich besser da. Aber das ist die Realität, und ich muss mich da selbst wieder herauskämpfen.“
In der zweiten Runde trifft Cullen nun auf Shootingstar Luke Littler. Eine denkbar harte Aufgabe – doch der Engländer geht mit Zuversicht ins Duell. „Es könnte meine schwerste Prüfung in diesem Turnier werden, aber ich habe ihn in diesem Jahr schon geschlagen. Wenn ich meinen Tag erwische, kann ich gegen jeden gewinnen. Also heißt es für mich: weiter so.“