Luke Humphries verpasste am Sonntagabend in Leicester seinen zweiten
World Grand Prix Titel. Der aktuelle Weltranglistenerste musste sich im Finale gegen das neue Darts-Phänomen
Luke Littler durchsetzen, der mit seiner beeindruckenden Präzision und Coolness das Spiel für sich entschied. Trotz der Enttäuschung zeigte sich Humphries hinterher als sportlicher Verlierer und war voll des Lobes für seinen jungen Rivalen.
Für Humphries war es das dritte Finale in Folge beim World Grand Prix - eine Leistung, mit der er sich in die illustre Reihe von Phil Taylor und Michael van Gerwen einreiht, den einzigen anderen Spielern, denen dies bisher gelungen ist. Der Engländer hatte auf seinem Weg ins Finale nacheinander Nathan Aspinall, Krzysztof Ratajski, Cameron Menzies und Danny Noppert besiegt, doch im Finale erwies sich Littler als eine Nummer zu groß.
Die Niederlage hielt Humphries nicht davon ab, realistisch und respektvoll zurückzublicken. „Es ist schwer zu akzeptieren, es ist enttäuschend", gab er zu. „Luke ist so abgeklärt. Er verfehlt fast nichts, und heute Abend war er einfach besser."
Humphries wies besonders auf seine Probleme mit dem Double-in-Format hin, das das World Grand Prix Turnier einzigartig macht. „In den ersten vier Sets habe ich so viele Darts zum Start verpasst," erklärte er. „Die Doppel 16 war in den letzten drei Jahren mein bester Freund, aber heute Abend hat sie mich im Stich gelassen."
Der 29-jährige Engländer gab an, dass ihn diese verpassten Chancen mental belasteten. Während Littler von Anfang an seinen Rhythmus fand, suchte Humphries weiter nach Stabilität. „Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, aber am Ende lief er mir einfach davon. In der Schlussphase zeigte sich seine ganze Klasse", sagte Humphries.
Das Duell zwischen den beiden Lukes hätte von vielen als titanischer Kampf zwischen der alten und der neuen Generation angesehen werden können - doch Littler ließ keinen Zweifel aufkommen. Mit einem Average von weit über 95 und einigen entscheidenden Finishes in den richtigen Momenten dominierte der 18-jährige Sensationsmann das Finale und krönte sich überzeugend zum Champion.
Respekt und Motivation für die Zukunft
Trotz der schmerzhaften Niederlage sprach Humphries mit Bewunderung über seinen Gegner. „Luke ist unglaublich. Er ist so gut", sagte er respektvoll. „Ich werde zurückkommen. Wir werden in Zukunft noch viele Kämpfe haben, und dann muss ich besser werden. Aber er ist einfach fantastisch, also alle Achtung vor ihm."
Humphries, der das Turnier mit einem Preisgeld von 60.000 Pfund abschließt, bleibt optimistisch, was seine Zukunft angeht. Seine Worte machten deutlich, dass die Niederlage eher als Motivation denn als Rückschlag dient. „Ich muss einfach besser werden. Ich muss noch härter trainieren, denn wenn ich das nicht tue, wird er weiterhin alles gewinnen", sagte er kämpferisch. „Ich werde nach Hause gehen und alles geben, um der beste Dartspieler zu sein, der ich sein kann. Ich muss härter arbeiten als je zuvor, weil ich in der Lage sein will, mit ihm mitzuhalten."
Das Finale zwischen Humphries und Littler scheint der Beginn einer neuen Rivalität an der Spitze des Weltdartsports zu sein. Humphries, der sich 2024 den Weltmeistertitel holte und seitdem die Nummer 1 der Welt ist, hat mit Littler einen herausfordernden Gegner, der schon in jungen Jahren den Sport aufmischt. Die Duelle zwischen den beiden versprechen in den kommenden Jahren einige der größten Darts-Schlachten auf dem PDC Circuit zu werden.
„Das ist erst der Anfang"
„Das ist erst der Anfang", schloss Humphries. „Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel mehr von ihm sehen werde - und er von mir. Er bringt das Beste in mir zum Vorschein, und das ist genau das, was ich brauche, um besser zu werden."
Mit seiner bescheidenen Haltung und seiner ehrlichen Selbstreflexion hat Humphries erneut bewiesen, warum er in der Dartwelt so respektiert wird. Die Niederlage in Leicester mag schmerzhaft gewesen sein, aber seine Entschlossenheit, zurückzukehren, scheint stärker denn je zu sein. Und wenn eines sicher ist, dann ist es, dass Luke Humphries nicht die Absicht hat, still zu stehen - ganz im Gegenteil: Er will mit voller Kraft in den Kampf gegen Luke Littler gehen.