Stephen Bunting über seine turbulente Vorbereitung: „Ich habe mich nicht gut vorbereitet – aber es hat mir nicht geschadet“

PDC
Dienstag, 07 Oktober 2025 um 12:00
Stephen Bunting
Stephen Bunting hat gegenüber Dartsnews.com zugegeben, dass seine Vorbereitung auf den World Grand Prix alles andere als optimal verlief. Doch auf der Bühne in Leicester war davon nichts zu sehen. Der ehemalige Lakeside-Weltmeister ließ Niko Springer keine Chance und feierte einen überzeugenden Auftaktsieg, der seine Klasse eindrucksvoll unterstrich.
Mit einem Average von 97,02 Punkten, fünf 180ern sowie 116er- und 130er-Checkouts spielte sich „The Bullet“ in einen Rausch. Es war wohl die beste Vorstellung des Eröffnungsabends. Auf dem Papier schien die Aufgabe knifflig: Niko Springer kam mit starkem Selbstvertrauen nach mehreren überzeugenden Auftritten auf der European Tour. Doch Bunting nutzte die Schwächen des Deutschen eiskalt aus.

Erfahrung und Effizienz auf den Doppeln

Von Beginn an diktierte der Engländer das Geschehen. Bunting nutzte die verpassten Doppelchancen seines Gegners und holte sich den ersten Satz klar mit 3:0. Auch im zweiten Durchgang blieb er ruhig, zog bei 2:0 endgültig davon und machte den 2:0-Erfolg perfekt. Damit sicherte er sich ein Zweitrunden-Duell mit Danny Noppert.
„Ich habe mich nicht so gut vorbereitet, wie ich es gerne getan hätte“, gab Bunting nach dem Spiel zu. „Zu Hause war viel los – Reisen nach Budapest, Basel, dann die Pro Tours. Ich habe mir einen freien Tag gegönnt, gestrichen, dekoriert – der Arm war also trotzdem aktiv, und das hat offenbar nicht geschadet.“
Seine Doppelquote zeigte, dass die Routine trotz der ungewöhnlichen Vorbereitung da war. Bunting traf 50 Prozent seiner Versuche, oft über seine Lieblingsdoppel-18, und unterstrich, wie entscheidend der Start im Double-In-Format ist. „Ich glaube, ich war jedes Mal mit meinen ersten drei Darts drin – das setzt den Gegner sofort unter Druck. Das Publikum war fantastisch, die Atmosphäre unglaublich. Solche Abende geben dir richtig Energie.“

Unter Druck eiskalt geblieben

Trotz des deutlichen Ergebnisses war das Match kein Spaziergang. Springer fand im zweiten Satz seinen Rhythmus und zwang Bunting mehrfach in enge Situationen. Doch der Engländer blieb ruhig – besonders das 130er-Finish zum 2-0 im ersten Satz zeigte seine mentale Stärke.
„Ich war zwischendurch etwas nervös, aber ich habe meine Doppel getroffen, wenn es darauf ankam. Diese 130 war riesig“, erklärte Bunting. „Niko hat mich im zweiten Satz ordentlich unter Druck gesetzt. Ich bin einfach froh, dass ich es über die Linie gebracht habe.“
Interessant war auch eine taktische Kleinigkeit: Während der Satzpause blieb Bunting auf der Bühne. „Es war zwar sehr warm, aber ich wollte den Schwung behalten. Letztes Jahr gegen Humphries bin ich in der Pause raus, habe den Fokus verloren und das Match abgegeben. Diesmal wollte ich das nicht riskieren – also bin ich einfach oben geblieben, und es hat funktioniert.“

Blick auf Noppert – ein Duell der Routiniers

In der zweiten Runde trifft Bunting nun auf Danny Noppert, der sein Auftaktmatch mit einem spektakulären 158er-Finish beendete. Der Niederländer gilt als einer der konstantesten Spieler im Feld – und genau das erwartet Bunting auch.
„Danny ist ein großartiger Spieler, genau wie Niko. Aber über die längere Distanz kann ich mich etwas mehr entspannen“, sagte er. „Ich habe morgen frei, bereite mich in Ruhe vor und weiß, dass ich an meinem Tag jeden schlagen kann – aber ich muss sicherstellen, dass ich besser bin als er.“
Es war eine Vorstellung, die sowohl Buntings spielerische Klasse als auch seine mentale Stärke zeigte. Wenn das die Leistung eines unvorbereiteten Stephen Bunting ist, darf sich der Rest des Feldes auf einiges gefasst machen.
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