Am Sonntagabend betritt Martin Schindler die Bühne der Darts WM zum zweiten Mal. Deutschlands Nummer eins setzte sich in der ersten Runde souverän gegen Stephen Burton durch. Nun wartet mit Keane Barry ein echter Härtetest auf den Deutschen.
Doch Schindler steht nicht allein im Fokus des Abends.
Auch
Luke Littler und
Gerwyn Price betreten die Bühne des Alexandra Palace. Beide gelten in ihren Duellen gegen David Davies beziehungsweise
Wesley Plaisier als klare Favoriten. Komplettiert wird die Abendsession vom einzigen Schweizer im Turnier. Stefan Bellmont bestreitet das letzte Match des Abends. Dabei trifft er auf Damon Heta, den 9-Darter-Helden des vergangenen Jahres. Sie können die Spiele auch über unseren Livescore verfolgen.
Spielplan Darts-WM 2026
Sonntag, 21.12.2026
Abendsession (ab 20:00 Uhr)
| 20:10 Uhr | Martin Schindler | v | Keane Barry | R2 |
| 21:10 Uhr | Gerwyn Price | v | Wesley Plaisier | R2 |
| 22:10 Uhr | Luke Littler | v | David Davies | R2 |
| 23:10 Uhr | Damon Heta | v | Stefan Bellmont | R2 |
Martin Schindler v Keane Barry
Nur zwei Tage Pause gewährte die PDC Keane Barry, denn nachdem der Ire am Freitagabend Tim Pusey bezwang, muss er am Sonntagabend bereits wieder zu seinem nächsten Match antreten. „Dynamite“ hatte bei der Darts-WM in der Vergangenheit keine besonders guten Auftritte, doch gegen den Australier zeigte Barry eine ordentliche Leistung. Ein Average von fast 93 und ein klarer 3:0-Sieg.
Barry muss sich jedoch auf eine harte Nuss gefasst machen, denn in Runde zwei wartet ein Kräftemessen mit dem deutschen Topmann Martin Schindler. Der Deutsche gab in seiner Auftaktpartie zwar einen Satz gegen Stephen Burton ab, gewann aber dennoch überzeugend mit 3:1 in Sätzen. „The Wall“ konnte zudem starke Zahlen vorweisen, mit einem Average von 99,14.
Der direkte Vergleich spricht deutlich für Schindler. Die beiden trafen im Laufe der Jahre fünfmal aufeinander, viermal ging der Sieg an Schindler. Dazu ist anzumerken, dass es im Allgemeinen recht enge Duelle sind.
Barry spielte kein besonders gutes Jahr, aber um seine Tour Card muss der Ire sich noch nicht sorgen. Nächstes Jahr könnte es allerdings eng werden, daher kommt es ihm gelegen, dass ihm bereits 25.000 Pfund Preisgeld sicher sind. Schindler steht virtuell auf Rang 13 der Weltrangliste und kann mit einem guten Ergebnis in Ally Pally von einem Debüt in den Top 10 der Welt träumen.
Gerwyn Price v Wesley Plaisier
Zum zweiten Jahr in Folge erreichte Wesley Plaisier die zweite Runde der Darts-WM. Diesmal gelang ihm das mit einem 3:1 gegen Lukas Wenig. Nach dem 3:0 in Satz eins ließ Plaisier in Satz zwei nach, erhöhte anschließend jedoch wieder die Schlagzahl. Im Vorjahr durfte Plaisier in Runde zwei gegen Peter Wright ran und ließ das schottische Darts-Idol entkommen, nun wartet mit Gerwyn Price erneut ein großer Name als Gegner.
Gerwyn Price unterstrich in der ersten Runde, warum er als einer der Favoriten auf den WM-Titel gilt. In seinem Sieg gegen Adam Gawlas (3:0) notierte „The Iceman“ einen Scoring-Average von satten 110 Punkten. Durch Schludern auf die Doppel (9/26) lag der Gesamtaverage „nur“ bei 96,44. Dennoch darf der Waliser von einem gelungenen Start in seine WM-Kampagne sprechen.
Es ist das dritte Duell zwischen Price und Plaisier. Ihr erstes Aufeinandertreffen war bei einem Euro-Tour-Turnier 2020, als Price mit 6:1 das bessere Ende hatte. 2024 gab es ein neues Kräftemessen, damals ging der Sieg mit 6:4 an Plaisier.
Price startete das Turnier als Nummer neun der Welt und hat diese Position virtuell noch immer inne. Der Ex-Rugbyspieler will zurück in die Top Vier der Weltrangliste und benötigt dafür bei dieser Darts-WM vermutlich ein Halbfinale. Plaisier konnte mit dem Sieg in Runde eins weitere 10.000 Pfund für die Rangliste verbuchen. Geld, das der Dartspieler aus Hendrik-Ido-Ambacht im nächsten Jahr gut gebrauchen kann, um nach 2026 seine Tour Card zu behalten.
Wesley Plaisier gewann in der ersten Runde mit 3:1 in Sätzen gegen Lukas Wenig
Luke Littler v David Davies
Es fühlt sich inzwischen wie eine Ewigkeit an, seit wir Luke Littler zuletzt bei dieser Darts-WM in Aktion gesehen haben. Traditionell spielte „The Nuke“ am Eröffnungsabend, inzwischen vor zehn Tagen. Ein Spaziergang wurde es für Littler gegen Darius Labanauskas nicht, der sich teuer verkaufte. Der Litauer spielte stark, verlor aber dennoch mit 3:0 in Sätzen gegen den amtierenden Weltmeister. In zwei der drei Sätze musste Littler über ein Entscheidungsleg gehen, um den Sack zuzumachen. Littlers Zahlen waren für ein Auftaktmatch dennoch beeindruckend. Ein Average von 101,54, sieben 180er und eine Doppelquote von 64,3 Prozent.
Wo für Littler nur der WM-Titel zählt, ist das Turnier für seinen Gegner David Davies eigentlich schon gelungen. Der Waliser, der sich als Spieler ohne Tour Card über ein Qualifikationsturnier für dieses Event qualifizierte, gewann in seiner Auftaktrunde mit 3:0 Sätzen gegen Mario Vandenbogaerde und sicherte sich damit bereits 25.000 Pfund an Preisgeld.
Littler kann bei diesem Turnier der erste Spieler werden, der mehr als zwei Millionen Pfund an Preisgeld auf der Weltrangliste stehen hat. Dafür ist ein Platz im Finale nötig. Sein Gegner Davies startete das Turnier als Nummer 141, ist virtuell aber bereits um etwa vierzig Plätze gestiegen. Der Waliser muss das Viertelfinale erreichen, um aus diesem Turnier eine Tour Card mitzunehmen.
Luke Littler wurde in der ersten Runde von Darius Labanauskas kräftig getestet
Damon Heta v Stefan Bellmont
Die niederländischen Dartfans hatten gehofft, dass Raymond van Barneveld hier seinen zweiten Auftritt haben würde. Es kam jedoch anders, denn „Barney“ bekam mit 0:3 Sätzen eine Abreibung von Stefan Bellmont. Der Schweizer, der sich durch den Gewinn der Challenge Tour seine Tour Card bereits gesichert hat, spielte gegen Van Barneveld sehr solide mit einem Average von 91,36 und einer Doppelquote von 39,1 Prozent. Und auch in diesem Match wird Bellmont Chancen sehen, in Ally Pally erneut eine Runde weiterzukommen.
Damon Heta ist nämlich ein Gegner, der weiterhin mit seiner TV-Form kämpft. Auch in seiner ersten Runde gegen Steve Lennon (3:1) wusste der Australier nicht zu beeindrucken. Es war allerdings das fünfte Jahr in Folge, in dem „The Heat“ sein Auftaktmatch bei der WM gewann. Ein Lichtblick für Heta in seinem ersten Duell waren jedoch die Finishes. Die waren mit 11/19 sauber herausgespielt.
Heta geht in diese Partie mit dem Wissen, dass er noch nie ein Spiel gegen Bellmont verloren hat. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen wurden nämlich beide vom Dartspieler aus Perth gewonnen.
In der Weltrangliste steht Heta derzeit auf Platz sechzehn, in einem Bereich des Rankings, in dem die Abstände relativ klein sind. Mit einem guten Lauf in London kann Heta durchaus einen ordentlichen Sprung machen. Bellmont ist durch seinen Sieg über Barney virtuell um 22 Plätze gestiegen und liegt nun auf Rang 89. Erreicht der Schweizer allerdings nicht das Viertelfinale, wird sein Ranking zurückgesetzt und er startet mit 0 Pfund in seine kommende Tour-Card-Periode.
Stefan Bellmont kegelte Raymond van Barneveld aus der Darts-WM