WDF begeht folgenschweren Patzer bei Lakeside-Auslosung: Spielerinnen zu zusätzlichem Qualifikationsspiel gezwungen

WDF
Montag, 03 November 2025 um 14:54
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Die Auslosung für die WDF Weltmeisterschaft 2025 ist abgeschlossen – doch sie sorgt bereits im Vorfeld für reichlich Diskussionen. Nach den World Masters in Budapest, die gleichzeitig die letzte Qualifikationsmöglichkeit für das Turnier in Frimley Green (28. November bis 7. Dezember) darstellten, musste die WDF eingestehen, dass bei der Erstellung der Teilnehmerliste ein administrativer Fehler unterlaufen ist.

Ein Rechenfehler mit Folgen

Eigentlich hatten sich Mayumi Ouchi und Nina-Lech Musialska am Sonntag erfolgreich qualifiziert. Doch nach einem Berechnungsfehler der WDF-Tabelle müssen beide nun ein zusätzliches Play-In-Match bestreiten, um überhaupt in die erste Runde einzuziehen. Ein seltener und peinlicher Vorgang für den Weltverband, der die Verantwortlichen zu einem öffentlichen Eingeständnis zwang – allerdings in einem inzwischen gelöschten Tweet.
Der Fehler führte dazu, dass Maud Jansson fälschlicherweise anstelle von Lisa Zollikofer eingeladen und bereits in die Auslosung integriert wurde. Anstatt die Auslosung rückgängig zu machen, entschied sich die WDF, Jansson im Feld zu belassen – womit das Damenfeld kurzfristig auf 25 Spielerinnen anwuchs.

Drei Spielerinnen, zwei Plätze, ein Kompromiss

Die WDF reagierte pragmatisch: Sowohl Jansson als auch Zollikofer dürfen antreten. Jansson trifft nun in der Vorrunde auf Jitka Cisarova, die Siegerin dieses Duells spielt gegen Rhian O’Sullivan. Zollikofer erhält ihren Platz als zweite Nachrückerin und spielt gegen Paige Pauling. Die Siegerin dieser Partie trifft anschließend auf die letztjährige Finalistin Sophie McKinlay.
Der komplizierteste Fall betrifft jedoch Ouchi und Musialska. Obwohl beide bereits sportlich qualifiziert waren, müssen sie nun ein weiteres Spiel austragen, um endgültig in die Hauptrunde einzuziehen. Die Gewinnerin dieses Zusatzmatches trifft zunächst auf Priscilla Steenbergen und könnte anschließend gegen Tracy Feiertag antreten – womit sie im schlimmsten Fall zweimal am selben Tag spielen müsste.
Immerhin zeigte sich die WDF bei der Schadensbegrenzung bemüht: Alle betroffenen Spielerinnen – Jansson, Zollikofer sowie Ouchi und Musialska – erhalten das volle Preisgeld der ersten Runde, unabhängig vom Ausgang ihrer Zusatzspiele.

Reaktionen und Kritik an der WDF

Der Vorfall sorgte für spürbaren Unmut in der Darts-Community. Zwar wurde die ursprüngliche Mitteilung der WDF gelöscht, doch viele Fans reagierten empört über die Intransparenz. Auch auf Facebook, wo die Auslosung live übertragen wurde, deaktivierte die WDF kurz nach Veröffentlichung die Kommentarfunktion – ein Schritt, der die Kritik zusätzlich anheizte.
Trotz der Kontroverse steht das sportliche Geschehen nun im Vordergrund. Die Auslosung der Damen verspricht hochklassige Begegnungen: Deta Hedman könnte im Laufe des Turniers auf Mikuru Suzuki oder Kirsi Viinikainen treffen. Für die britische Darts-Legende wäre ein Triumph in Lakeside der einzige noch fehlende Titel in ihrer langen Karriere.

Starke Namen und prominente Abwesenheit

Das Teilnehmerfeld der Damen ist trotz des Wirbels prominent besetzt: Neben Hedman und Suzuki sind auch Aileen de Graaf, Rhian O’Sullivan, Titelverteidigerin Lorraine Hyde sowie das neuseeländische Nachwuchstalent Nicole Regnaud vertreten.
Auffällig ist hingegen, wer fehlt: Beau Greaves, die mehrfache Weltmeisterin, wird in diesem Jahr nicht bei der WDF antreten. Stattdessen konzentriert sie sich voll auf die PDC, nachdem sie ihre Tour Card über die Development Tour errungen hat. Nach Jahren der Doppelbelastung hat sich Greaves entschieden, künftig ausschließlich auf der PDC ProTour zu spielen – ein Schritt, der eine neue Ära für den Damensport einleitet.
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