„Bei schwachem WM-Auftritt ist es fünf vor zwölf“ – Van der Voort warnt Kim Huybrechts vor Pleite gegen den Deutschen Arno Merk

PDC
Donnerstag, 11 Dezember 2025 um 15:45
Kim Huybrechts (1)
Mit Beginn der Darts WM melden sich Vincent van der Voort und Damian Vlottes mit ihrem täglichen Darts-Draait Door-Podcast zurück. In einer ausführlichen Auftaktfolge sprechen sie über die Chancen der niederländischen Starter, den gewaltigen Druck auf Titelverteidiger Luke Littler, die Formkurve des Außenseiters Jamai van den Herik und die heikle Situation von Kim Huybrechts.

Jamai van den Herik: Das unbekannte Talent, das sofort liefern muss

Zur Freude der beiden Experten steht an jedem Spieltag ein niederländischer Teilnehmer auf dem Programm. Vlottes sagt begeistert: „Ich finde es echt top, dass wir verwöhnt werden. Jeden Tag ein Niederländer in der ersten Runde.“ Van der Voort stimmt zu: „Das haben sie gut geplant.“
Diese Aufmerksamkeit richtet sich auch auf Jamai van den Herik, der vielen Fans noch unbekannt sein dürfte. Der junge Niederländer darf gleich am Eröffnungsabend ran – ein Vorteil ist das jedoch nicht zwingend. Van der Voort zeigt sich beeindruckt von der Entwicklung des Talents: „Der Junge hat dieses Jahr eine unglaublich gute Entwicklung durchgemacht. Er spielt in den letzten Monaten wirklich sehr gut.“
Van den Herik gewann Turniere auf der Challenge Tour, überzeugte auf der ADC-Tour und glänzte mit Averages jenseits der 115 Punkte. Doch Van der Voort warnt: „Das ist sofort die WM. Am Eröffnungsabend hast du nicht die Chance, vorher die Stimmung zu fühlen. Das ist wahnsinnig schwierig.“
Mit Madars Razma wartet ein erfahrener Gegner. Van der Voort schätzt die Lage nüchtern ein: „Er hat eine Chance. Aber Razma bleibt Favorit. Er spielt in einem Rhythmus, der für Debütanten unangenehm ist.“ Der Mediendruck komme hinzu, könne aber am Eröffnungstag noch etwas erträglicher sein – der Fokus liege klar auf Luke Littler.

Michael Smith vs. Lisa Ashton: „Das muss er natürlich gewinnen“

Auch Michael Smith steigt am ersten Abend ein. Sein Gegner: Lisa Ashton, die ihn Anfang des Jahres auf der Pro Tour schlagen konnte. Das hinterlässt Spuren, sagt Van der Voort: „Das gibt immer das Gefühl: Ich weiß, dass ich ihn schlagen kann.“
Trotzdem sieht er Smith klar vorn: „Er muss einfach Form zeigen. Das sind nervöse Spiele, aber die muss er natürlich gewinnen.“ Die Experten erinnern an Ashtons furiosen Auftakt gegen Jan Dekker vor einigen Jahren. Van der Voort: „Wenn sie so startet, kannst du die Bibber bekommen.“

Luke Littler: Der Titelverteidiger unter beispiellosem Druck

Zentrales Thema bleibt das WM-Comeback von Luke Littler. Traditionell eröffnet der Weltmeister den Abend und trifft diesmal auf Darius Labanauskas. Van der Voort warnt: „Das ist nicht jemand, den du mal eben mitnimmst. Auch für Littler wird das ein nervöser Abend.“
Vlottes denkt an das emotionale Bild aus dem letzten Jahr zurück: „Er stand weinend in den Armen seiner Mutter.“ Van der Voort ergänzt: „Das war das erste Mal, dass wir sahen, dass er ein Mensch war.“
Der Druck wird 2026 noch größer. Van der Voort betont: „Er ist jetzt Titelverteidiger. Alle reden über diese Million. Stell dich dem mal mit achtzehn.“ Dennoch bleibt Littler für ihn der Topfavorit: „Solange er dabei ist, ist er die absolute Nummer eins. Er verliert Matches über zwanzig Legs fast nie.“

Kim Huybrechts: „Bei einer schwachen WM ist es fünf vor zwölf“

Vlottes stellt eine provokante These in den Raum: „Bei einer schwachen WM ist es fünf vor zwölf für Kim Huybrechts.“ Van der Voort stimmt sofort zu.
Der Belgier startet gegen Arno Merk – ein Gegner, den er auf dem Papier schlagen muss. Doch die Realität sieht düster aus: frühe WM-Aus in den vergangenen Jahren, schwache Floor-Ergebnisse und nur dank Nachrückerplätzen auf der European Tour. Die Weltrangliste zeigt ein klares Bild: Platz 55.
Van der Voort sieht technische und mentale Gründe. „Er hat Geschmeidigkeit im Wurf verloren. Er wirft härter, flacher. Dann ist konstantes Werfen schwieriger.“ Zudem erkenne er einen inneren Konflikt: „Er möchte gern gemocht werden. Aber um in die Top 32 zurückzukehren, musst du ein Hufter sein. Auf der Pro Tour brauchst du keine Freunde.“
Ein WM-Lauf bis nach Weihnachten wäre für Huybrechts bereits ein Erfolg – und ein dringend benötigter Schritt für die Order of Merit.

Die Prognosen für Spieltag eins

Zum Abschluss geben die beiden ihre Tipps ab. Van der Voort fasst zusammen: „Luke Littler kommt weiter, Michael Smith kommt weiter, Kim Huybrechts muss weiter und Madars Razma ist Favorit gegen Van den Herik.“ Große Sensationen erwartet er nicht: „In der ersten Runde bekommst du nicht sehr viele große Überraschungen. Die Top 40 verliert nicht einfach so.“
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