Die zweite Runde der
German Darts Championship ist nach einem spektakulären
Samstagabend abgeschlossen.
Martin Schindler schaffte eine sensationelle
Aufholjagd gegen William O’Connor, während das Niveau insgesamt mit zahlreichen
100+ Averages absolutes Weltklasseformat hatte.
Zum Auftakt trafen Ross Smith und Nathan
Aspinall aufeinander. Der „Asp“ zeigte sich von Beginn an eiskalt auf die
Doppel und nutzte nahezu jede sich bietende Chance. Schnell erspielte sich
Aspinall eine deutliche 3:0-Führung, ehe Ross Smith seine ersten Gelegenheiten
bekam. Der Engländer verkürzte mit einem sehenswerten 120er Finish zum 2:3 und
kämpfte sich kurzzeitig ins Match. Doch Aspinall ließ sich nicht beeindrucken,
antwortete sofort mit einem brillanten 11-Darter und machte im Anschluss mit
einem 13-Darter auf der Doppel 10 den Sack zu. Mit einem Average von 107
Punkten zog er hochverdient ins Achtelfinale ein – eine seiner besten
Leistungen des Jahres.
Im zweiten Spiel des Abends traf Raymond van
Barneveld auf Jonny Clayton. Der fünfmalige Weltmeister startete stark und ging
schnell mit 2:0 in Führung. Clayton fand aber zunehmend in seinen Rhythmus und
glich wenig später zum 3:3 aus. Der Waliser hatte über das gesamte Match hinweg
das bessere Scoring, verpasste allerdings mehrfach die entscheidenden Doppel.
Erst gegen Ende setzte er sich ab und gewann die Partie letztlich mit 6:3 bei
einem 96er Average.
Im dritten Spiel des Abends ließ Gerwyn Price
nichts anbrennen. Der Weltmeister von 2021 hatte mit Christian Kist nur
phasenweise Mühe. Zwar vergab auch Price immer wieder einzelne Darts auf die
Doppel, doch Kist konnte seine Chancen nicht nutzen. Der „Iceman“ kontrollierte
das Match von Beginn an, spielte über weite Strecken souverän und setzte sich
am Ende mit 6:1 durch. Sein Average von genau 100 Punkten unterstrich die klare
Dominanz – eine überzeugende Vorstellung des ehemaligen Weltranglistenersten.
Danach kam ein echtes Kracherspiel: Jermaine Wattimena gegen James Wade. Beide
Spieler legten los wie die Feuerwehr. Wade eröffnete das Match mit einem 124er
Finish zum 2:0, ehe Wattimena mit einem 11-Darter eindrucksvoll antwortete.
Doch Wade blieb cool und legte mit einem 12-Darter nach. Erst danach schlichen
sich auf beiden Seiten erste Fehler ein. Wattimena nutzte seine Chancen
konsequenter und checkte unter Druck sensationell 164 Punkte zum 4:3. Im
letzten Leg des Spiels stellte sich Wade auf 16 Punkte, doch Wattimena traf 96 Punkte
über die Doppel 9 und machte den 6:3-Erfolg perfekt. Wade gewann trotz eines
Averages von 106,19 Punkten nur drei Legs, während Wattimena mit über 107
Punkten eine absolute Glanzleistung zeigte.
Wer glaubte, das wäre der Höhepunkt des Abends
gewesen, wurde eines Besseren belehrt. Dirk van Duijvenbode bot im Duell mit
Chris Dobey eine Performance für die Geschichtsbücher. Der Niederländer
startete furios, checkte früh über Doppel 19-Doppel 19 und legte anschließend
einen 11-Darter nach. Mit einem 123er Checkout über Doppel 19 stellte er auf
4:1. Dobey stemmte sich kurz mit einem 13-Darter zum 2:5 gegen die Niederlage,
doch van Duijvenbode beendete das Match mit einem weiteren 13-Darter. Am Ende
stand ein Average von 117,74 Punkten – der drittbeste in der gesamten
Geschichte der European Tour und zugleich ein persönlicher Rekord. Dobey
spielte selbst 105,41 Punkte im Schnitt und gewann trotzdem nur zwei Legs.
Anschließend sorgte Martin Schindler für eine
deutsche Sternstunde. Der Weltranglisten-Deutschbeste lag gegen William
O’Connor bereits mit 1:4 zurück, kämpfte sich aber mit beeindruckender
Willenskraft zurück ins Spiel. Auf der Doppel 2 verkürzte er zunächst auf 2:4,
ehe er mit einem 12-Darter das 3:4 erzielte. O’Connor verpasste im Gegenzug
mehrere Chancen sich Doppeldarts bei Highfinishes zu erspielen, was Schindler eiskalt ausnutzte. Mit einem
weiteren Treffer auf der Doppel 2 glich er zum 4:4 aus und breakte den Iren mit
einem 13-Darter zum 5:4. Anschließend verwandelte „The Wall“ seinen zweiten
Matchdart auf der Doppel 10 zum 6:4-Sieg. Auch O’Connor spielte über 100 Punkte
im Average. Der Lohn für den deutschen ist morgen das Achtelfinale
gegen Dirk van Duijvenbode.
Im vorletzten Spiel des Abends traf Josh Rock auf
den schnellsten Spieler der Welt, Ricky Evans. Rock startete stark und gewann
das erste Leg, doch Evans antwortete sofort mit einem Break. Danach spielte der
Engländer seine enorme Geschwindigkeit aus, checkte 102 Punkte zum 5:2 und
blieb auch auf die Doppel eiskalt. Rock hatte mehrfach Chancen, kam aber nicht
mehr heran. Evans nutzte seinen ersten Matchdart und gewann mit 6:2.
Im letzten Spiel nutze Joyce die Fehler von Stephen Bunting aus und ging mit 3-0 in Führung. Doch the Bullet kämpfte und brachte sich mit einem 11 Darter auf 3-4 heran. Doch Ryan Joyce traf das Bullseye um sich das 5-3 in 12 Darts zu holen. Auch Bunting holte sich wieder das Break zurück, erneut in 12 Darts. Doch am Ende holte sich Ryan Joyce auf der Doppel 10 den 6-4 Sieg. Auch hier spielten beide Spieler einen Average von über 100 Punkten. Was ein Abend! Morgen um 13 Uhr geht es mit dem Achtelfinale weiter.