Die
Hungarian Darts Trophy 2025 wird als das Turnier in Erinnerung bleiben, bei dem sich
Niko Springer endgültig in der Weltspitze des Dartsports angemeldet hat. Der junge Deutsche erlebte ein sensationelles Wochenende und krönte sich mit seinem ersten
European Tour Titel. In einem nervenaufreibenden Finale im MVM Dome setzte sich Springer mit 8:7 gegen den Niederländer
Danny Noppert durch. In der Weltrangliste kletterte er damit auf Platz 66.
Der Traumlauf eines Qualifikanten
Springer, der erst seit dieser Saison eine PDC Tour Card besitzt, musste sich den Startplatz über die Qualifikation sichern. Doch das war nur der Beginn eines historischen Laufs. Auf dem Weg zum Titel schaltete er nicht weniger als sechs Spieler aus den Top 20 der Welt aus.
Schon in Runde eins setzte Springer ein Ausrufezeichen: Gian van Veen spielte einen Average von 105 Punkten, doch der Deutsche hielt dagegen und entschied die Partie für sich. Danach ließ er Damon Heta keine Chance – mit einem klaren 6:1-Sieg zog er souverän in den Finaltag ein.
Gilt als eines der größten Talente der Dartswelt: "Der Meenzer Bub" Niko Springer
Dort warteten die ganz großen Namen. Im Achtelfinale bezwang Springer den ehemaligen Weltmeister Rob Cross. Gegen den aktuellen Weltmeister und Weltranglistenersten Luke Humphries bewies er Nerven aus Stahl: Mit zwei aufeinanderfolgenden 11-Dartern entschied er das Match und zeigte, dass er mit der absoluten Elite mithalten kann.
Das Halbfinale gegen Josh Rock entwickelte sich zum Feuerwerk. Springer überstand einen Matchdart des Nordiren, räumte anschließend jedoch 31 Punkte nervenstark auf der Doppel-4. Damit zog er in sein zweites European Tour-Finale des Jahres ein.
Showdown gegen Noppert
Im Endspiel traf Springer auf Danny Noppert, die Nummer zwei der Niederlande und einer der konstantesten Spieler auf der Tour. Der Favorit legte stark los, ging mit 4:2 in Führung und schien klar auf Kurs. Doch Springer ließ sich nicht abschütteln. Leg für Leg kämpfte er sich zurück und glich zum 5:5 aus.
Wie schon so oft an diesem Wochenende musste die Entscheidung im allerletzten Leg fallen. Zum dritten Mal erlebten die Fans in Budapest ein nervenaufreibendes Finale. Diesmal war es Springer, der die Ruhe behielt: Mit einem souveränen 14-Darter machte er den Sieg perfekt.
„Ich bin überglücklich“
„Ich bin überglücklich, wirklich“, strahlte Springer nach dem Match. „Ich habe meine Chance genutzt und kann es kaum glauben. Das Publikum war fantastisch, sie haben mich getragen – und ich denke, ich konnte ihnen etwas Schönes zurückgeben.“
Mit diesem Titel schreibt Springer gleich mehrfach Geschichte: Er ist der erste Deutsche, der die Hungarian Darts Trophy gewinnen konnte, und sichert sich zugleich die Teilnahme am prestigeträchtigen World Grand Prix. Ein Meilenstein für einen Spieler, der noch vor wenigen Monaten vor allem damit beschäftigt war, sich sein WM-Ticket zu sichern.
„Mein Ziel in diesem Jahr war es, mich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren – das habe ich bereits geschafft. Alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus“, erklärte der 25-Jährige. „Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt in die Nähe des World Grand Prix komme, und jetzt bin ich plötzlich dabei. Im Moment genieße ich einfach diesen Moment.“
Mit Niko Springer erlebt die Dartswelt zweifellos das nächste Top-Talent des Sports. Seine Mischung aus Coolness, explosivem Scoring und der Kühnheit, gerade in den größten Momenten zu glänzen, machen ihn zu einem Spieler, der sich auf der PDC-Tour vor keinem Gegner verstecken muss.
In Budapest krönte sich der 25-Jährige zum PDC-Titelträger - die Anschaffung eines etwas größeren Trophäenschranks könnte nicht die schlechteste Idee sein.