In dieser Kolumne gehen wir regelmäßig mit einem besonderen Darter zurück in die Vergangenheit. Heute tun wir dies mit dem Waliser
Jamie Lewis.
Jamie Lewis wurde am 8. November 1991 in Carmarthen geboren. Schon im Kindesalter war er als großes Talent bekannt und gewann 2009 im Alter von 17 Jahren sowohl den World Cup als auch die Winmau World Masters in der Jungenklasse.
Ein Jahr später trat er bei den Winmau World Masters zum ersten Mal bei den Erwachsenen an. Auch dort schlug er sich hervorragend und schied erst im Achtelfinale nach einer 2-3-Niederlage gegen Ted Hankey aus. Beim
WDF World Cup schnitt er mit einem Halbfinalplatz noch besser ab.
Wechsel zur PDC
Anfang 2012 beschloss der damals 20-jährige Lewis, seine Chance an der Q-School zu nutzen. Am vierten Tag dort holte er sich eine PDC Tour Card. In seinem Debütjahr schlug er sich übrigens auf Anhieb sehr gut und schaffte es, sich für die World Darts Championship zu qualifizieren. In der Vorrunde schied er allerdings mit 3-4 gegen Lourence Ilagan aus.
Im Jahr 2013 erreichte er zum ersten Mal das Finale eines PDC-Ranglistenturniers. Bei der Gibraltar Darts Trophy schlug er nacheinander Colin Osborne, Robert Thornton, Steve Brown, Kevin Painter und Adrian Lewis. Im Finale erwies sich Phil Taylor schließlich mit 6-4 als zu stark. Er beendete das Jahr schließlich auf Platz 32 der Weltrangliste.
World Grand Prix
Nach einem mittelmäßigen Jahr 2014, in dem ein Platz im Achtelfinale bei den UK Open seine beste Leistung war, war er ein Jahr später wieder dabei. Das Jahr begann jedoch nach einer 1-3-Niederlage gegen James Wade in der ersten Runde der
Darts WM nicht gut . Doch dann gewann er ein Turnier der Development Tour und erreichte nach Siegen gegen William O'Connor und Michael Smith das Viertelfinale des World Grand Prix. Dort erwies sich Michael van Gerwen schließlich mit 3-0 als ein paar Nummern zu groß.
Lewis ging also mit dem nötigen Selbstvertrauen in die Weltmeisterschaft, aber wieder ging es in der ersten Runde schief, diesmal war Daryl Gurney 3-1 eine zu große Herausforderung. In der Zwischenzeit war er zum zweitbesten Waliser in der Weltrangliste aufgestiegen. Das erlaubte ihm, an der Seite von Mark Webster am World Cup of Darts teilzunehmen, was sich aber nach einer 3-5-Niederlage in der ersten Runde gegen Hongkong als große Enttäuschung herausstellte.
Bei der World Darts Championship 2017, was seine fünfte Teilnahme an einer Darts WM war, kam endlicHoffnung auf einen Preis auf. Nach einem Sieg in der ersten Runde gegen Mick McGowan, war die Null endlich von den Tischen. Doch die Freude währte nicht lange, denn in der zweiten Runde war es Peter Wright, der Lewis mit 4-0 aus dem Turnier nahm.
Halbfinale bei der Weltmeisterschaft
Lewis hatte ein schwaches Jahr 2017 und schaffte es nicht, sich direkt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Er hatte die Hoffnung eigentlich schon halb aufgegeben, ergriff aber noch seine letzte Chance beim PDPA-Qualifikationsturnier. Lewis wurde dort Dritter und sicherte sich damit einen Platz in der WM-Vorrunde. Nach Siegen gegen Kenny Neyens, Jonny Clayton, Peter Wright und James Richardson erreichte er, auch zu seiner eigenen Überraschung, tatsächlich das Viertelfinale. Und noch immer war sein Märchen nicht zu Ende, denn im Viertelfinale wischte er Darren Webster mit 5-0 vom Platz. Im Halbfinale beendete Phil Taylor schließlich das Turnier des Walisers mit 6-1.
Formtief
Ein Jahr später schien er auf dem besten Weg zu sein, sein überraschendes Weiterkommen bei der Darts WM zu wiederholen, doch im Achtelfinale traf er auf Dave Chisnall, der sich mit 4-0 als zu stark erwies. Danach erlebte Lewis ein ernsthaftes Formtief und schaffte es schließlich nicht, sich für die Weltmeisterschaft 2020 zu qualifizieren. Nur mit Mühe konnte er seine Tour Card behalten, aber nach einer katastrophalen Leistung bei den International Darts Open, wo er im ersten Durchgang mit 0-6 gegen
Robert Marijanovic verlor und nur einen Average von 57,72 erzielte, beschloss Lewis, eine Pause einzulegen und sich auf sein Privatleben zu konzentrieren. Er sagte auch, dass er mit Angstzuständen zu kämpfen habe.
Trotzdem gelang es ihm, sich durch einen Sieg beim britischen Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren, wo er in der zweiten Runde mit 2-3 gegen Gerwyn Price verlor.
Rückkehr zur WDF
Lewis verlor seine Tour Card und beschloss, 2022 zur WDF zurückzukehren, die inzwischen die aufgelöste BDO ersetzt hatte. Im selben Jahr gewann er die Antwerp Open. Unter anderem deshalb gelang es ihm, sich für die WDF Weltmeisterschaft im Lakeside Country Club zu qualifizieren, wo er jedoch nach einer 0-3-Niederlage gegen Jarno Bottenberg in der ersten Runde ausschied.
Seitdem ist Lewis bei internationalen Turnieren kaum noch in Erscheinung getreten. Doch der Waliser ist erst 32 Jahre alt und hat immer noch alle Chancen, eines Tages auf die große Bühne zurückzukehren.