Im Vorfeld der
WDF Weltmeisterschaft, die in der kommenden
Woche startet und wo er als gesetzter Spieler antreten wird, hat Liam
Maendl-Lawrance ein starkes Statement gesetzt. Er gewann am letzten Sonntag in
Hausen AG das 20. Turnier des SDC-Circuits, indem er im Finale Giulio-Luca Giacone
dank eines Average von 93,78 mit 7:3 besiegte – ein Sieg, der die Form
Maendl-Lawrance zur perfekten Zeit unterstreicht.
Das Turnier begann mit insgesamt 154 Spielern, die zuerst in
einer Gruppenphase spielten. Die besten 64 aus dieser Gruppenphase traten in
die Knockoutphase ein, wo diese gegeneinander spielten.
Dominanter Weg ins Finale
Auf seinem Weg ins Finale besiegte Maendl-Lawrance in der
K.o-Phase zuerst Dominik Jochum. Hier erreichte der Münchener einen Average von
92,49 und zeigte mit seinem 4:0-Sieg gleich deutlich, dass er da ist. In der
Runde der letzte 32 wurde Kevin Schmetzer ebenfalls per Whitewash bezwungen und
im Achtelfinale siegte Maendl-Lawrance mit 4:2 über Alex Junker. Ein glatter
5:0-Sieg über Martin Gugger – Maendl-Lawrance spielte hier einen Average von
91,65 – ließ den jungen Deutschen ins Halbfinale einziehen, wo
Jochen Graudenz
auf ihn wartete. Mit 6:4 ließ Maendl-Lawrance auch diese Hürde hinter sich.
Giacone besiegte auf seinem Weg ins Finale zuerst den
Deutschen Yanis Granklaten mit 4:2 und anschließend Felix Schiertz mit 4:2. Im
Achtelfinale traf Giacone auf das Schweizer Talent Alex Fehlmann, den er mit
4:0 hinter sich ließ. Ein 5:1-Sieg über Oliver Howard ließ Giacone in das
Halbfinale einziehen. Hier trat er gegen seinen deutschen Landsmann Carsten
Hoffmann an und siegte mit 6:3.
Im Endspiel des Turniers war es Maendl-Lawrance, der die
ungeraden Legs anwerfen durfte. Mit einem 13-Darter startete er in das Match
und mit einem Leg in 21 Darts glich Giacone zum 1:1 aus. Im dritten Leg hatte
Maendl-Lawrance wieder die deutliche Favoritenrolle. Er benötigte nur 14 Darts,
um den Spielstand auf 2:1 zu stellen.
Im vierten Leg hatte der Münchener nach der vierten Aufnahme
nur noch 90 Punkte zu löschen, schaffte es jedoch nicht, diese Aufgabe in den
kommenden drei Aufnahmen zu bewerkstelligen. Giacone, der erst nach 15 Darts ein
150er Finish stehen hatte, nutzte die Schwäche seines Gegners und glich mit
einem 21-Darter zum 2:2 aus.
Maendl-Lawrance strauchelte weiterhin ein wenig, konnte
dennoch im Folgenden sein Leg in 18 Darts beenden und gab nun Gas. In 15 Darts
breakte er und setzte sich auf 4:2 ab. Jedoch gelang es dem Deutschen nicht,
dieses Break zu bestätigen. Giacone kämpfte und holte sich in 14 Darts das
Rebreak.
Nun war Maaendl-Lawrance wieder da. Zwar startete er mit nur
59 Punkten in das Leg seines Gegners, ließ dann aber Würfe von 140, 162 und 100
folgen, so dass er nach 12 Darts nur noch 40 Punkte stehen hatte. Zu viel für
Giacone, der nicht mitkam. In 14 Darts breakte Maendl-Lawrance, um den alten
Abstand wieder herzustellen. In 14 Darts bestätigte der Darter aus München das
Break und zog auf 6:3 davon.
Der Lauf Maendl-Lawrance ging nun weiter. Nach einem Hold in
14 Darts brauchte er nur noch ein Leg zum Sieg. Jedoch war es sein Landsmann
Giacone, der nun anwerfen durfte. Dieser aber traf in den ersten vier Aufnahmen
kein Triple, was Maendl-Lawrance nutzte. In 15 Darts sicherte er sich das Break
und holte sich mit einem 7:3-Sieg den Titel.
SDC Tour 19 – Jochen Graudenz triumphiert
Am Tag zuvor holte sich ein weiterer deutscher Spieler bei
dieser Tour den Titel. Hier war es Jochen Graudenz, der sich im Finale mit 7:6
gegen Felix Schiertz durchsetzte.
Das Turnier startete mit 155 Spielern und wiederum waren es
die 64 Besten, die in die Knockoutphase eintraten. Hier traf Graudenz zuerst
auf Frank Schröder, den er mit 4:0 hinter sich ließ, um im Anschluss Patrick
Koller ebenfalls mit 4:0 aus dem Turnier zu nehmen. Ein 4:0 Sieg über Ronny
Reimann ließ Graudenz in das Viertelfinale einziehen, wo er sich mit 5:3 gegen
den jungen Deutschen Lukas Dallmann durchsetzte. Im Halbfinale schließlich bezwang
Graudenz Dominic Ferrero mit 6:2.
Schiertz traf zuerst auf Mathias Neumeier. Ein 4:0-Sieg über
diesen brachte Schiertz in die Runde der letzten 32, wo er Patrick Ganter mit
4:3 besiegen konnte. Im Achtelfinale war es Thomas Aeschimann, der mit 3:4
gegen Schiertz ausschied. Ein 5:4-Sieg über Alexander Tröbs ließ Schiertz
schließlich das Halbfinale erreichen. Hier wartete
Liam Maendl-Lawrance auf den
Schweizer. Schiertz ging mit 6:4 als Sieger aus diesem Match hervor und feierte
den Einzug ins Finale.
Graudenz eröffnete das Finale mit einem Hold in 24 Darts und
ließ ein Break folgen. Schiertz holte sich mit einem 16-Darter das sofortige
Rebreak und kam auf 2:1 heran. Nun warf Schiertz an, um das Break zu
bestätigen, doch Graudenz war fest entschlossen. Er griff in der vierten
Aufnahme des Legs seines Gegners mit einer 180 an und hatte ein 127er-Finish
stehen. Schiertz, der erst nach der fünften Aufnahme im Checkout-Bereich war,
behielt die Nerven und brachte sein Leg in 20 Darts durch, nachdem sich Graudenz
bei 48 Punkten überworfen hatte.
Ebenfalls in 20 Darts ging das 3:2 jetzt an Graudenz. Nun
war Schiertz wieder am Zug und startete mit zwei 140ern in das Leg. Nach der
dritten Aufnahme hatte der Schweizer das 3:3 sicher. Auch das nun folgende Leg
begann Schiertz mit zwei 140ern und bildete damit eine solide Grundlage für ein
Break. Allerdings traf er ab da kein Triple mehr in diesem Leg. Es wäre eine
gute Chance gewesen für Graudenz, aber er schaffte es nicht, diese zu nutzen.
In 21 Darts breakte Schiertz und übernahm mit 4:3 die Führung.
Graudenz kämpfte weiter und startete mit einem Maximumin der
zweiten Aufnahme des Legs Schiertz‘ einen erneuten Angriff. Mit einem Break in
15 Darts glich Graudenz mit 4:4 aus. Mit einem 16-Darter bestätigte er
anschließend das Break und übernahm erneut die Führung.
Die restlichen vier Legs dieses Matches waren ebenfalls
Holds, so dass der knappe 7:6-Sieg an Graudenz ging.
Die SDC-Tour ist die offizielle
Turnierserie der Swiss Darts Corporation und
bildet das sportliche Herzstück des organisierten Darts in der Schweiz. Sie
richtet sich an Spielerinnen und Spieler aller Leistungsstufen und
Nationalitäten – einzig Profis mit einer PDC-Tour Card sind ausgeschlossen. In
der Saison 2025 umfasst die Serie insgesamt 23 Einzelturniere, die über mehrere
Wochenenden verteilt ausgetragen werden. Dabei geht es nicht nur um Titel und
Preisgeld – insgesamt stehen 88.320 Schweizer Franken im Topf –, sondern auch
um wertvolle Punkte für die Order of Merit.
Die
Events werden technisch vollständig über DartConnect abgewickelt, viele
entscheidende Begegnungen sind zudem im Livestream zu sehen. Spielerinnen und
Spieler, die regelmäßig gute Resultate einfahren, profitieren doppelt: Neben
der Möglichkeit, eine SDC-Tour-Card zu erhalten, können sie sich über die Tour
auch einen Startplatz für die PDC Q-School erspielen. Damit fungiert die
SDC-Tour als wichtige Plattform für ambitionierte Schweizer Dartspieler, die
den Schritt in den internationalen Profibereich wagen wollen.
Ergebnisse SDC Tour 19
Finale
Jochen Graudenz (75.58) 7-6 (73.43) Felix Schiertz
Halbfinale
Felix Schiertz (79.49) 6-4 (75.91) Liam Maendl-Lawrance
Jochen Graudenz (83.09) 6-2 (75.74) Diminic Ferrero
Viertelfinale
Liam Maendl-Lawrance (83.24) 5-3 (83.55) Oliver Howard
Felix Schiertz (76.02) 5-4 (73.80) Alexander Tröbs
Jochen Graudenz (91.51) 5-3 (75.33) Lukas Dallmann
Dominic Ferrero (81.10) 5-2 (76.19) Stefan Bellmont
Letzte 16
Liam Maendl-Lawrance (86.69) 4-1 (67.11) Damir Vuckovac
Oliver Howard (85.14) 4-1 (77.76) Fabian Bihl
Felix Schiertz (69.38) 4-3 (69.27) Thomas Aeschimann
Alexander Tröbs (75.21) 4-2 (73.32) Carsten Hoffmann
Jochen Graudenz (81.24) 4-0 (72.78) Ronny Reimann
Lukas Dallmann (82.17) 4-1 (70.52) Marcel Gugger
Stefan Bellmont (92.49) 4-0 (79.05) Dominik Haller
Dominic Ferrero (87.13) 4-0 (73.64) Frieder Lang
Ergebnisse SDC Tour 20
Finale
Liam Maendl-Lawrance (93.78) 7-3 (80.42) Giulio-Luca Giacone
Halbfinale
Liam Maendl-Lawrance (89.28) 6-4 (86.01) Jochen Graudenz
Giulio-Luca Giacone (79.54) 6-3 (78.79) Carsten Hoffmann
Viertelfinale
Jochen Graudenz (71.33) 5-1 (63.80) Julian Skaper
Liam Maendl-Lawrance (91.65) 5-0 (64.03) Martin Gugger
Carsten Hoffmann (76.39) 5-2 (69.49) Patrick Ganter
Giulio-Luca Giacone (74.75) 5-1 (75.08) Oliver Howard
Letzte 16
Jochen Graudenz (91.09) 4-0 (71.27) Stefan Stern
Julian Skaper (73.69) 4-3 (67.26) Timmy Geiser
Liam Maendl-Lawrance (87.32) 4-2 (64.81) Alex Junker
Martin Gugger (74.07) 4-1 (70.59) Rok Bahor
Patrick Ganter (75.13) 4-2 (71.66) Lukas Dallmann
Oliver Howanrd (92.49) 4-0 (75.41) Stefan Bellmont
Giulio-Luca Giacone (75.15) 4-0 (70.23) Alex Fehlmann