Bellmont sorgt beim Grand Slam of Darts für Überraschung, Wenig mit knapper Niederlage

PDC
Samstag, 08 November 2025 um 18:00
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Am Samstagnachmittag wurden in Wolverhampton die ersten Gruppenspiele des Grand Slam of Darts ausgetragen. Mit dabei waren die deutschsprachigen Spieler Lukas Wenig und Stefan Bellmont, die beide ihr Debüt bei diesem prestigeträchtigen Turnier gaben.
Stefan Bellmont, der aufgrund dessen, dass er die Challenge Tour Order of Merit als Bester abgeschlossen hat, sich für die Teilnahme am Grand Slam of Darts qualifiziert hatte, gelang bei seinem Debüt eine kleine Sensation, als er in der Gruppe B James Wade mit 5:4 besiegte. Somit ist Bellmont nicht nur der erste Schweizer, der beim Grand Slam of Darts dabei ist, sondern auch der erste Schweizer, der bei diesem Turnier ein Match gewinnen konnte. Bellmont überzeugte mit einem Average von 92,86 und einer Doppelquote von 50 Prozent, während Wade bei einem Average von 97,12 und einer Doppelquote von 36,4 Prozent lag.
Zu Beginn schien alles auf einen klaren Sieg für „The Machine“ hinauszulaufen. Mit einem 95er Checkout und einem Break dank eines 114er Highfinishs ging Wade schnell mit 2:0 in Führung und ließ kurz darauf ein weiteres Break folgen. Zwar spielte Bellmont zu diesem Zeitpunkt einen soliden 92er Average, doch Wades 107 Punkte im Schnitt machten deutlich, wer das Match dominierte.
Dann jedoch wendete sich das Blatt. Bellmont holte sich das Rebreak und griff anschließend mit einer 180 in der dritten Aufnahme des Legs seines Gegners an. Nach nur neun Darts standen bei ihm noch 47 Punkte auf der Anzeigetafel, die er souverän zum 13-Darter und damit zum 3:3-Ausgleich löschte.
Wade blieb kämpferisch und startete mit einer 180 in das nächste Leg, um sich das Rebreak zum 4:3 zu sichern. Doch der Schweizer hatte sich jetzt festgebissen. Er wehrte zwei Matchdarts seines Gegners ab, breakte erneut und glich zum 4:4 aus.
Im entscheidenden Leg warf Bellmont zum Matchgewinn an. Wade setzte ihn mit einer 180 unter Druck und hatte aufgrund dieser nur noch 41 Punkte Rest, vergab jedoch seine Chancen. „Belli“ behielt die Nerven und vollendete mit einem starken 13-Darter zum sensationellen 5:4-Erfolg über den Favoriten.
Stefan Bellmont<br>
Stefan Bellmont

Lukas Wenig gegen Danny Noppert

„Luu“, der sich über den Tour Card Holder Qualifier ein Ticket für das Major-Turnier sichern konnte, traf im Eröffnungsspiel der Gruppe H auf Danny Noppert. Dort unterlag Wenig nach insgesamt sieben vergebenen Matchdarts knapp mit 4:5.
Der Deutsche startete furios in die Partie: Mit einer 180 gelang ihm ein Break in 13 Darts, das er anschließend mit einem souveränen Leg bestätigte – erneut garniert mit einem Maximum. Noppert antwortete prompt mit einem 11-Darter, doch Wenig stellte mit einem 126er Highfinish über das Bullseye den alten Abstand wieder her. Nachdem Noppert sein Anwurfleg durchbrachte, begann das verrückte sechste Leg.
„Luu“ eröffnete dieses mit einer weiteren 180, traf danach jedoch längere Zeit kein Triple mehr. Beide Spieler kämpften sich in den Checkoutbereich, wo sie zunächst große Schwierigkeiten auf dem äußeren Ring hatten. Schließlich nutzte Noppert seine Chance und glich mit einem Break zum 3:3 aus.
Wenig blieb fokussiert und holte sich direkt das Rebreak, um mit 4:3 erneut in Führung zu gehen – nun fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Doch der deutsche Debütant vergab vier Matchdarts, wodurch Noppert in 20 Darts zurückschlug und das Match in den Decider zwang.
Das entscheidenden Leg warf „The Freeze“ an und auch hier blieb es spannend. Wenig erhielt drei weitere Matchdarts, konnte diese jedoch nicht nutzen. Noppert bedankte sich und verwandelte schließlich auf der Doppel 20 zum knappen 5:4-Erfolg.
Damon Heta startete in der Gruppe B des Grand Slam of Darts mit einem souveränen Sieg über Martin Lukeman. Mit einem Average von 89,46 Punkten und einer Doppelquote von 41,7 Prozent setzte sich der Australier deutlich mit 5:1 durch. Lukeman kam auf einen Average von 83,04 und traf lediglich 16,7 Prozent seiner Doppelversuche.
Das erste und einzige Leg des Engländers fiel gleich zu Beginn, als er Heta das Anwurfleg abnahm. Doch „The Heat“ antwortete umgehend mit dem Rebreak und bestätigte dieses auf der Doppel 10, um sich mit 2:1 in Führung zu bringen. Anschließend folgte ein weiteres Break, womit Heta nur noch ein Leg vom Sieg entfernt war.
Zwar eröffnete „Smash“ das folgende Leg, konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen. Im entscheidenden Moment verpasste Lukeman das Checkout auf 100 Punkte, während Heta eiskalt blieb und mit einem 120er Highfinish den 5:1-Erfolg perfekt machte.

Chris Dobey gegen Jurjen van der Velde

Chris Dobey gegen Jurjen van der Velde Dieses Match fand in Gruppe B statt – und verlief ganz nach den Erwartungen. Chris „Hollywood“ Dobey setzte sich souverän mit 5:1 gegen Jurjen van der Velde durch. Mit einem Average von 95,35 Punkten und einer Doppelquote von starken 55,6 Prozent war der Engländer klar der bessere Spieler.
Dobey startete stark mit Highfinishes von 107 und 114, wodurch er schnell mit 2:0 in Führung ging. Van der Velde verkürzte anschließend bei eigenem Anwurf auf 2:1, doch Dobey stellte mit einem 48er Checkout über das Bullseye den alten Abstand wieder her.
Ein weiteres Highlight setzte der Engländer mit einem 130er Highfinish, das ihm das entscheidende Break zum 4:1 brachte. Anschließend servierte Dobey das Match souverän aus und besiegelte mit einem Hold den klaren 5:1-Endstand.

Gerwyn Price gegen Ricky Evans

Das vierte Match der Session fand in Gruppe D statt, wo Gerwyn Price auf Ricky „Rapid“ Evans traf. Beide lieferten sich ein spektakuläres Duell, das das Publikum von Beginn an mitriss.
Evans eröffnete die Partie mit einem sicheren Hold, ehe Price mit einem Checkout auf der Doppel 10 zum 1:1 ausglich. Anschließend griff „The Iceman“ mit einem Break an und übernahm die Führung, doch „Rapid“ konterte sofort. Mit einer 180 in der dritten Aufnahme legte der Engländer den Grundstein und sicherte sich in 15 Darts das Rebreak zum 2:2.
Price antwortete umgehend: Eine 177 in der zweiten Aufnahme für einen starken 13-Darter brachten ihm die 3:2-Führung. Doch auch dieses Break konnte er nicht bestätigen – Evans checkte 109 Punkte zum 3:3 und legte mit einem weiteren 13-Darter das nächste Break nach, um 4:3 in Führung zu gehen.
Der Waiser ließ sich jedoch nicht abschütteln: Mit einem brillanten 167er Highfinish zum 15-Darter glich Price erneut aus und erzwang den Decider. Diesen durfte Evans eröffnen – und der Engländer nutzte seinen Vorteil eiskalt, beendete das Match in 15 Darts und siegte 5:4.

Jonny Clayton gegen Cameron Cramtree

In der Gruppe H kam es zu einer weiteren Sensation, als Cameron Crabtree den favorisierten Jonny Clayton mit 5:1 besiegte. Der Engländer legte von Beginn an ein hohes Tempo vor, brachte sein Anwurfleg sicher durch, ließ ein Break folgen und bestätigte dieses anschließend zur 3:0-Führung.
Erst dann konnte Clayton sein erstes und einziges Leg auf der Anzeigetafel verbuchen. Doch Crabtree ließ sich nicht beirren: Er hielt seinen Anwurf souverän und sicherte sich mit einem weiteren Break den klaren 5:1-Erfolg. Damit feierte der Youngster einen beeindruckenden Sieg und untermauerte seine starke Form in Wolverhampton.

Josh Rock gegen Wessel Nijman

Auch wenn Wessel Nijman, der in der Gruppe F gegen Josh Rock antrat, mit einem Average von 101,39 Punkten rund acht Punkte unter dem Wert von Rock (109,23) lag, war es wohl seine starke Doppelquote von 62,5 Prozent gegenüber 30,8 Prozent des Nordiren, die letztlich den Ausschlag zu seinen Gunsten gab.
Dabei sah lange Zeit alles nach einem sicheren Sieg für „Rocky“ aus. Nach einem 16-Darter von Nijman konterte Rock mit einem Hold in 12 Darts und breakte in 14 Darts zum 2:1. Mit einem 70er Checkout bestätigte der Nordire das Break, bevor Nijman mit einem 14-Darter auf 3:2 verkürzte.
Rock legte mit einem weiteren 14-Darter nach, doch Nijman blieb dran, brachte sein Anwurfleg durch und schaffte anschließend mit einem 130er Highfinish das Break zum 4:4-Ausgleich. Im entscheidenden Leg durfte der Niederländer anwerfen und nutzte diese Gelegenheit eiskalt: Auf der Doppel 16 machte er den Sieg perfekt und holte sich hiermit seinen ersten Sieg beim Grand Slam of Darts.

Gian van Veen gegen Lisa Ashton

Im letzten Match der Nachmittagssession betrat mit Lisa Ashton die erste Frau des aktuellen Turniers die Bühne. Sie traf in der Gruppe F auf Gian van Veen und hatte damit einen ausgesprochen schweren Gegner zugelost bekommen.
Nichtsdestotrotz zeigte Lisa Ashton, was sie kann, und brachte den Niederländer ordentlich ins Arbeiten. Mit einem Average von 94,46 Punkten und einer Doppelquote von 26,3 Prozent setzte sich Gian van Veen nur knapp mit 5:4 durch. Ashton kam auf einen Average von 81,54 und traf 36,4 Prozent ihrer Versuche auf die Doppel.
Van Veen eröffnete das Match mit einem Break, hätte dieses jedoch beinahe wieder verloren. Die vierfache Weltmeisterin vergab vier Chancen auf das Rebreak, sodass der Niederländer seine Führung zunächst behaupten konnte.
Im dritten Leg startete Ashton mit einer 180 und checkte anschließend 80 Punkte zum Hold. Nun kam sie richtig in Fahrt: Mit einem Break in 17 Darts glich sie zum 2:2 aus und übernahm mit der Bestätigung des Breaks erstmals die Führung. Auch im siebten Leg behielt sie mit einem 16-Darter die Oberhand und ging mit 4:3 in Front.
Doch van Veen konterte stark, brachte sein Anwurfleg in 14 Darts durch und zwang Ashton in den Decider. Dort zeigte der junge Niederländer Nervenstärke, breakte und sicherte sich schließlich den knappen 5:4-Sieg.
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